Bürgermeister Jürgen Leichtle blickt im Interview auf sein erstes Jahr als Rathauschef von Lauterbach zurück und richtet den Blick in die Zukunft.
Vereine und Tourismus sieht Leichtle als existenziell für Lauterbach an. Und er hat eine erfreuliche Nachricht.
Auf welche Erfolge können Sie nach knapp einem Jahr verweisen?
In meinem ersten Jahr haben wir bereits einige Erfolge erzielt. Die Ausschreibung für die Wasserversorgung im Sulzbachtal ist abgeschlossen, und die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Die Kanalsanierungsarbeiten im Kammermartinsdobel sind erfolgreich abgeschlossen, genauso wie der Kanalbau im Bereich Spittel/Welschdorf. Ebenso konnte die Neugestaltung des Bachzuganges unterhalb der Kirche fertiggestellt werden, der übrigens sehr gut gelungen ist. Der Neubau der Winterbauernhofbrücke hat nach langen Vorarbeiten endlich begonnen. Wir haben Fortschritte bei der Einführung eines digitalen Ratsinformationssystems für den Gemeinderat und des damit verbundenen Dokumentenmanagementsystems für die Verwaltung gemacht. Das Projekt „Digitales Rathaus“ ist somit angelaufen. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt von der Tankstelle bis zum Rathaus hat die Straße wieder gut befahrbar gemacht, was eine dringend benötigte Verbesserung war. Und nicht zuletzt konnten wir auf dem Rathausplatz einen Wochenmarkt etablieren, der sehr gut angenommen wird und der mittlerweile weitere Anbieter anlockt.
Und in die andere Richtung?
Wir hoffen, dass auch in die andere Richtung Fortschritte erzielt werden können. Die Gemeinde arbeitet derzeit an der Wasserversorgung des Fohrenbühls in der Landesstraße. Mit dem Einbau der Wasserleitungen sind wir zuversichtlich, dass auch die Straße saniert werden kann. Die Gespräche hierzu verlaufen sehr positiv.
Wie sieht der Zeitplan aus?
Antwort: Die Planungen sehen vor, dass im Laufe des Jahres 2025 die Wasserleitungen verlegt werden und gleichzeitig die Straße vom Ortsausgang Lauterbach bis zum Fohrenbühl bis zur Gemarkungsgrenze saniert wird.
Wie fix ist das Projekt schon?
Dieser Zeitplan orientiert sich an den geplanten Zuschüssen, daher ist es realistisch anzunehmen, dass die Bauarbeiten im Laufe des Jahres 2025 beginnen können.
Und wo wären Sie gerne erfolgreicher gewesen?
Als jemand aus der freien Wirtschaft heraus betrachtet manchmal die Verwaltungsabläufe als etwas langsam. Viele dieser Prozesse sind zwar tief durchdacht und notwendig, benötigen jedoch ihre Zeit - das ist unbestreitbar.
Manchmal bin ich daher etwas ungeduldig, beispielsweise im Zusammenhang mit Haushaltsplanungen oder Ausschreibungen.
Zudem hat uns der Verlust unseres Kämmerers, Alexander Hofer, stark getroffen und das System durcheinandergebracht. Glücklicherweise konnten wir jedoch Karl-Heinz Villinger als neuen, engagierten Finanzfachmann gewinnen, der sich natürlich auch erst einarbeiten muss, was ebenfalls etwas Zeit in Anspruch nehmen wird.
Welchen Stellenwert nimmt für Sie der Tourismus für Lauterbach ein?
Der Tourismus ist von großer Bedeutung für Lauterbach, da er eines der wichtigsten kurz- und mittelfristigen Wachstumspotenziale darstellt. Der Tourismussektor wird sich mittelfristig verändern, da sich Reisetrends in Richtung Inlandsurlaub verlagern. Hier müssen wir als Gemeinde auf die steigende Nachfrage reagieren, wie beispielsweise die Expansion des Hotels Käppelehof zeigt. Wir sehen das Potenzial für Wachstum, und die freie Wirtschaft teilt diese Einschätzung.
Und wie sieht es mit dem Vereinsleben aus?
Das Vereinsleben spielt eine entscheidende Rolle für den Zusammenhalt und die positive Entwicklung der Gemeinde. Wir sind stolz auf unsere vielfältigen Vereine, wie den Musikverein, die Narrenzunft oder den Männergesangsverein mit dem modernen Pop Chor. Auch in Sulzbach sind Narrenzunft, der Männergesangsverein und der Musikverein äußerst aktiv und haben viele Mitglieder. Alle Vereine und Gruppen in Lauterbach, auch alle nicht namentlich genannten und nicht weniger aktiven Gruppen leisten wertvolle Arbeit und tragen erheblich zur positiven Atmosphäre und zum Zusammenhalt bei.