Die Idylle trügt. Zu Stoßzeiten geht in der Schulstraße, im Bereich von Schule (links) und Kindergarten (rechts) verkehrstechnisch die Post ab. So fassen Gemeinderäte Beobachtungen zusammen und regen Veränderungen an. Foto: Pfannes

Der Eindruck, dass die Schulstraße in Herrenzimmern eine sensible Zone ist, drängt sich auf, als im Bösinger Gemeinderat das Thema Verkehr angeschnitten wird.

Bösingen-Herrenzimmern - In der Schulstraße befinden sich, wie der Name andeutet, die Schule, aber auch auf der anderen Straßenseite der Kindergarten und ein Friseursalon. All dies im ersten Bereich direkt nach der Festhalle. Nicht zu vergessen ist der Bauhof, dessen Ein- und Ausfahrt ausgeschildert ist. Kurz: Es gibt Tageszeiten, da lässt sich über mangelnden motorisierten Verkehr sicher nicht klagen.

Da jedoch das oberste Gebot Sicherheit heißt, sind seit einiger Zeit Überlegungen im Gang, nachdrücklich über Verkehrsberuhigung zu sprechen. Dass dabei eine verkehrsberuhigte Zone, also Schrittgeschwindigkeit, nicht überall Zustimmung erfährt, wissen Gemeinderäte bereits, die Rückmeldung erhalten haben. Hier stößt außerdem ein Parkierungsplan auf keine uneingeschränkte Gegenliebe. Denn dieser ist in einer verkehrsberuhigten Zone erforderlich. Außerhalb der markierten Parkplätze ist das Parken nicht erlaubt.

So hat zum Beispiel Nadine Fischinger beobachtet, dass in der Regel am Wochenende vier Autos im hinteren Bereich der Schulstraße parken, Autos von Anwohnern. Und parkende Autos entschleunigen den Verkehr.

Ihr ist vielmehr ein Anliegen, den vorderen Teil der Schulstraße zu beruhigen. Bis zum Kassenbuckel. Dort existieren ja reguläre Parkplätze auf der Schulhofseite.

Bürgermeister Johannes Blepp wertet diese Idee als eine gute. Bedenken bringt Daniel Glaser hervor. Er hält nichts von Schrittgeschwindigkeit mit Blick auf die Anwohner. Und er weist auf die 30er-Zone in Villingendorf auf der Ortsdurchfahrt hin, die den Tag über, im Prinzip während der Schulzeit, gilt.

Dass die Preußen nicht so schnell schießen, ist sprichwörtlich seit Bismarck bekannt, dass Brüder im Geiste im Landratsamt sitzen, eine Ahnung. Dies hat jedoch in dem Falle von Rottweil und in dieser Causa eine einfache Erklärung.

Laut Bürgermeister sei die Untere Verkehrsbehörde derzeit nicht voll besetzt. So oder so: Er wolle am Thema dranbleiben, doch in den kommenden Wochen bis zu den Sommerferien dürfte sich nichts am Staus quo ändern.