Bürgermeister Armin Jöchle (rechts) nahm von der Aktionsgruppe Verkehrsberuhigtes Eutingen, in der auch die Gemeinderäte Anton Friedrich und Martin Kramer sind, einen Ordner voller Unterschriften entgegen.Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Aktionsgruppe "Verkehrsberuhigtes Eutingen" übergibt Ordner an Bürgermeister Armin Jöchle

504 Unterschriften in einem gut gefüllten Ordner übergab die Aktionsgruppe "Verkehrsberuhigtes Eutingen" am Donnerstag an Bürgermeister Armin Jöchle.

 

Eutingen. Die sieben Bürger und Unterstützer, die dabei waren, wünschen sich damit weitere Bemühung zur Lärm-, Feinstaub und Verkehrsreduzierung an der Bundesstraße in Eutingen.

Für die Gruppe sprach Sabine Sommer, die als Anwohnerin dem Bürgermeister und dem Gemeinderat die Unterstützung aller Beteiligten zusicherte. "Wir setzten uns für einen lebenswerten Ort ein, für Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger und, dass sich der Eutinger Ortskern weiterentwickelt", betont die Eutingerin.

504 Personen haben diese Anliegen in den vergangenen zwei Monaten unterzeichnet. Auch wenn die Liste nun an den Bürgermeister übergeben wurde, können Interessierte weiterhin ihre Unterschriften abgeben. Die Gruppe wünscht sich, dass Tempo 30 an der Ortsdurchfahrt von Eutingen bleibt. Zudem sollen Sanierungen wie Senkungen an Schächten und der Flüsterasphalt umgesetzt werden.

Thema Lärm-, Feinstaub- und Verkehrsreduzierung will die Gruppe priorisiert wissen

Die sieben Gruppenmitglieder hatten sich an der Engstelle der Hauptstraße getroffen, um nochmals auf das Problem aufmerksam zu machen.

Bürgermeister Jöchle waren diese Forderungen nicht unbekannt, beschäftigt er sich seit seiner Wahlkampfzeit mit diesen Themen, erklärte er den Zuhörern. Um die Engstelle zu beseitigen, hätte damals das angrenzende Haus gekauft werden und der Gehweg verbreitert werden müssen. Gespräche mit dem damaligen Eigentümer seien jedoch gescheitert. Um den Gehweg nun verbreitern zu können, müsste die Bundesstraße verschmälert und einspurig befahren werden können. Die Aktionsgruppe forderte mögliche Varianten und verwies auf ihre Punkte, die sie von Anfang an betont hatte.

Das Thema Lärm-, Feinstaub- und Verkehrsreduzierung will die Gruppe priorisiert wissen. Bürgermeister Armin Jöchle erklärte, dass in der Gemeinde einige Großprojekte geplant werden und dass er sich um alle gleichwohl kümmre. Mit dem Lärmaktionsplan habe die Gemeinde einen wichtigen Schritt gemacht, unterstrich der Bürgermeister. Jedoch seien der Gemeindeverwaltung die Hände gebunden, denn diese könne keine Schilder aufstellen. Armin Jöchle gab zu bedenken, dass die Maßnahmen an höherer Stelle entschieden werden und so mancher Minister eine Ausrede finde, wenn es um die Bundesstraße durch Eutingen gehe.

Bürgermeister betont, dass es nicht an Gemeinde liege, dass Maßnahmen nicht umgesetzt werden

Karl-Heinz Kramer hob hervor, dass es der Aktionsgruppe nicht um eine Umgehung von Eutingen gehe. 70 Prozent des Lastwagenverkehrs könnten über die Hochbrücke und nicht mehr durch Eutingen fahren, wenn ein Lastwagenfahrverbot für Eutingen erlassen werde. "Wir können nicht bis 2025 warten", erklärte Kramer und bot die Unterstützung der Aktionsgruppe an. Das Thema Bedarfsumleitung wurde diskutiert und Lösungsansätze gefunden.

Der Bürgermeister betonte immer wieder, dass es weder an ihm noch an der Gemeinde liege, dass die Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Die Aktionsgruppe wünschte sich trotzdem eine höhere Priorität und mehr Druck auf die Entscheidungsstellen. Weitere Ziele müssten die Teilnahme am Landesprojekt "Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten", die Sensibilisierung des Verkehrs durch Geschwindigkeitsanzeigen und -kontrollen und die Übertragung gelungener Beispiele innerörtlicher Entwicklung auf die Eutinger Ortsmitte sein.

Dafür haben sich 504 Personen mit ihrer Unterschrift ausgesprochen. "Die Aktionsgruppe bedankt sich bei allen Unterstützern, die mit ihrer Unterschrift ein starkes Signal für eine nachhaltige Entlastung in Eutingen setzen und damit einer wirksamen Attraktivitätssteigerung des Ortes beitragen", erklärt diese schriftlich.

In den nächsten Wochen und Monaten sind weitere Gespräche geplant, um viele Mitstreitende für das gemeinsame Anliegen zu finden. Dabei sieht sich die Gruppe durch verschiedene politische Veröffentlichungen in den vergangenen Monaten gestärkt, wonach insbesondere der Bau der Horber Hochbrücke eine große Chance auf eine dauerhafte Entlastung für Eutingen und Bildechingen bietet.

Personen, die sich ebenfalls einbringen möchten, können sich per E-Mail an info@verkehrsberuhigtes-eutingen.de melden.