Viele Ergenzinger wünschen sich in ihrer Straße Tempo 30. Foto: Felix Kästle/dpa

Anlieger der Baisinger Straße und Auberlinstraße in Ergenzingen wollen die Lärmbelästigung vor allem durch Lastwagenverkehr nicht weiter hinnehmen. Sie berufen sich auf den Lärmaktionsplan der Stadt Rottenburg und fordern Tempo 30.

Rottenburg-Ergenzingen - Einer der am schwersten betroffenen Anwohner in der Auberlinstraße sprach von einer "Katastrophe rund um die Uhr". Der Krach sei besonders laut, wenn Lkw mit leeren Containern über Schachtdeckel donnerten. "Seit Monaten schläft keiner mehr hier durch", klagte er.

Im Ortschaftsrat ist die Situation bekannt. Die CDU/UB-Fraktion hat, wie Reinhold Baur mitteilte, bereits ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen beantragt. Die Begründung dafür: Ergenzingen habe zwei Gewerbegebiete, die zwangsläufig verstärkten Verkehr mit sich brächten. Aus Sicht der CDU/UB besteht für Lkw aber keine Notwendigkeit, durch den Ort zu fahren, da sie die Ortsumfahrung B 28 nutzen könnten. Auch aus dem Neckartal bestehe die Möglichkeit, über Weitingen und die B  den Autobahnzubringer zu erreichen.

Parkplatz regelmäßig belegt

Weiter heißt es im Antrag: "Leider müssen wir feststellen, dass der Durchgangsverkehr mit Lkw im Ort stetig zunimmt." CDU und UB weisen auch darauf hin, dass auf dem Dräxlmaier-Areal der mit Toiletten und Übernachtungsmöglichkeiten ausgestattete Parkplatz regelmäßig voll belegt sei. Beobachtungen zufolge sei inzwischen belegt, dass Fahrzeuge von dort sowie aus dem Gewerbegebiet Ergenzingen Ost zum DHL-Logistikzentrum in Ergenzingen und umgekehrt durch den Ort fahren. Es handle sich dabei um viele Fahrzeuge mit Anhängern als Ladepritsche für Container. Ohne Ladung verursachten sie heftigen Lärm.

Sofortmaßnahme Tempo 30

Die Anwohner wären als Sofortmaßnahme mit Tempo 30 zunächst zufrieden. Solche Schilder seien im April auch schon aufgestellt, dann aber wieder abmontiert worden. Der Grund dafür sei gewesen, dass die verkehrsrechtliche Anordnung gefehlt habe, erklärte Sitzungsleiterin Cornelia Ziegler-Wegner. Sie konnte nun aber mitteilen, dass die Maßnahmen des Lärmaktionsplans bald beginnen. In den nächsten 14 Tagen würden die Tempo-30 Schilder aufgestellt. Sinn würde es machen, so einer der Zuhörer, schon am Ortseingang ein solches Verkehrszeichen anzubringen. Zusätzlich müsste die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung kontrolliert werden. Hindernisse oder Verengungen, die die Fahrzeuge bremsen, wollen die Anwohner nicht.

Die Tempo-30-Regelung reicht aus Sicht der CDU/UB-Fraktion nicht aus. Sie bittet daher das Ordnungsamt, das beantragte Durchfahrtsverbot rechtlich zu prüfen, umzusetzen und die Einhaltung auch zu kontrollieren. Das sei dringend, da auf der innerörtlichen Strecke wegen der großen Bauprojekte im "Öchsner II" – dort wird jetzt ein Alten-und Pflegeheim gebaut – ohnehin mit erhöhtem Schwerlastverkehr zu rechnen sei. Dieser sei nicht zu verhindern.