Statt Links vor Rechts gilt jetzt in Spielberg Vorfahrt gewähren. Ein illegal aufgemalter Zebrastreifen wurde inzwischen durchgestrichen. Trotzdem würde ihn der eine oder andere gern behalten. Foto: Jansen

Die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts hat in Spielberg und Berneck die 30’er-Zonen gestrichen, außerdem fallen Rechts-Vor-Links-Regelungen in vier Ortsteilen weg. Gerade in Berneck sorgt die Entscheidung für Unmut.

In Berneck, Hornberg, Spielberg und Walddorf werden derzeit die Beschilderungen an den Ortsdurchfahrten geändert. Das bedeutet in Berneck und Spielberg: Bald kann mit Tempo 50 gefahren werden – die 30-Stundenkilometer-Begrenzungen fallen weg.

 

Außerdem wird in der Lutherstraße/Zollerstraße in Spielberg, in der Walddorfer Ebhauser Straße, in Berneck in der Calwer und in der Hauptstraße sowie in Hornberg die Rechts- vor Linksregelung durch Vorfahrtsschilder und „Vorfahrt-Gewähren“-Schilder ersetzt.

„Das waren nicht wir, das war die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamt“, erklärt Bürgermeister Oliver Valha im Ausschuss für Bauen und Umwelt. Denn bei einer Prüfung fiel auf: Es handelt sich um Kreisstraßen. „Unsere Straßenverkehrsordnung lässt auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen Tempo 30 nicht zu“, erläutert Hauptamtsleiter Thomas Bräuning.

Ausnahmen sind lediglich Gefahrenstellen, wie Kindergärten. Dementsprechend kann die Tempo-30-Zone beim Bernecker Kindergarten aufrecht erhalten werden. Doch an allen anderen Stellen muss die Kreisstraße wieder mit 50 Stundenkilometern befahrbar sein und zur Vorfahrtsstraße werden – so, wie es erst kürzlich in Egenhausen der Fall war.

In Berneck sorgt Verkehrsregelung für Ärger

Das lindert den Unmut aber kaum. Gerade am Marktplatz hält Ortsvorsteher Patrick Krahe die Verkehrssituation für hochgefährlich. Er habe bereits darauf hingewiesen, dsas er die Situation für unübersichtlich halte, aus drei Richtungen fließt der Verkehr, dazu fahren Schulbusse, die Calwer Straße ist durch das Rathaus schlecht einsehbar, argumentiert Krahe.

Vom Landratsamt sei ihm lediglich gesagt worden: „Alles eine Sache der Verkehrserziehung, 30 und 50 macht keinen Unterschied“, berichtet er. „Das war etwas flapsig.“ Er regt an, noch einmal auf das Landratsamt zuzugehen. Bürgermeister Valha sagt zu, in dieser Sache noch einmal das Gespräch zu suchen.

Auch die Spielberger Stadt- und Ortschaftsrätin Ellen Freudenmann-Habel (CDU) weiß von den Sorgen zu berichten: „Man hat halt Angst, dass Kinder angefahren werden könnten.“

Am 1. Mai hätte jemand die Sache selbst in die Hand genommen und kurzerhand gegenüber der Kirche einen Zebrastreifen aufgepinselt. Der ist mittlerweile gelb durchgestrichen. Aber: „Wir werden jetzt gefragt, ob der Überweg nicht so bleiben könnte“, meint Freudenmann-Habel.