Der Ausschuss für Umwelt und Technik befasst sich kommende Woche mit einer neuen Buslinie, die Balingen und Horb verbinden soll. Aus der Beschlussfassung gehen erste Details hervor.
Eine direkte Busverbindung von Balingen über die Kreisgrenze hinaus nach Horb (Kreis Freudenstadt) gibt es bislang noch nicht. Das soll sich nun ändern. Im Ausschuss für Umwelt und Technik wollen die Gremiumsmitglieder am kommenden Montag ab 18 Uhr über eine solche Verbindung abstimmen.
Die Streckenführung der RegioBuslinie X4 Balingen–Horb würde im Zollernalbkreis die Städte und Orte Balingen, Owingen, Stetten und Haigerloch abdecken, heißt es in der bereits vorliegenden Beschlussvorlage.
Verbindung bislang nur mit Umstiegen möglich
Und weiter: „Nach dem Überqueren der Kreisgrenze verläuft die Strecke über Empfingen und Nordstetten nach Horb. In der Prüfung ist aktuell noch, ob die Fahrzeit ausreicht, um Schmiden und Ostdorf ebenfalls einzubinden.“ Das sei maßgeblich davon abhängig, inwiefern in Balingen die Züge von/nach Albstadt und in Horb von/nach Stuttgart zuverlässig erreicht werden könnten.
Horb als Eisenbahnknotenpunkt der Gäubahn ist bislang von Balingen aus nur mittels Umstieg und langen Reisezeiten erreichbar. Im Falle der Einführung der Linie X4 sowie die Einführung von ÖPNV-Taxis im Projektgebiet rechnet die Kreisbehörde mit jährlichen Ausgaben in Höhe von 230 000 Euro.
Allerdings erhofft sich der Kreis Fördergelder vom Land, denn: Diese RegioBus-Linie erfülle den „Fördertatbestand der Schließung von SPNV-Lücken zwischen zwei Mittelzentren und wäre damit grundsätzlich nach dem RegioBus-Programm förderfähig“, heißt es in der Beschlussvorlage.
Großteil der Streckenführung bereits vorhanden
Bei einer Förderzusage würde das Land Baden-Württemberg 50 Prozent des jährlichen Defizits übernehmen – ein wenig mehr, wenn die Fahrzeuge im Landesdesign unterwegs sind.
Nach Ansicht der Kreisbehörde erscheint es sinnvoll, die RegioBus-Linie in das bestehende Linienbündel Rosenfeld/Haigerloch zu integrieren, da der Großteil der Streckenführung bereits dort erbracht wird. Was dann noch fehlt, ist die Linienerweiterung von Empfingen nach Horb.
Bei grünem Licht rechnet die Behörde damit, dass die neue Linie bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 umgesetzt werden kann. Stündliche Verbindungen montags bis freitags von 5 bis 24 Uhr, Samstag 6 bis 24 Uhr sowie Sonn- und Feiertag 7 bis 24 Uhr sollen angeboten werden.
Auch Kreis Freudenstadt will die neue Verbindung
Nicht nur der Zollernalbkreis erhofft sich davon Vorteile. Auch der Landkreis Freudenstadt habe „ein großes Interesse an dem RegioBus und hat dazu bereits einen positiven Beschluss des Kreisgremiums vorliegen“, geht aus den Ausschussunterlagen hervor.
Beim derzeitigen Fahrplan 320 Balingen – Haigerloch fahren die in Haigerloch ankommenden Busse im Anschluss alternierend weiter als Linie 319 nach Bittelbronn oder als Linie 329 über Gruol nach Rosenfeld.
„Dies ist bei einer nach Horb durchgehenden RegioBus-Linie so nicht mehr möglich“, heißt es. Die Behörde schlägt deswegen eine Verlängerung der Linie 319 über Haigerloch hinaus über Gruol, Erlaheim und Geislingen nach Balingen vor.
Neben entspannteren Fahrtzeiten und einer höheren Anschlusssicherheit erhoffen sich die Behörden „zusätzliche Fahrten an Schultagen, sofern die Taktkurse nicht auf die Unterrichtszeiten passen“.