Gewohnter Anblich zur Ferienzeit: Vor dem Schweizer Gotthard-Tunnel staut sich der Verkehr in Richtung Süden. Foto: dpa

Verkehrsbehinderungen rund um Ostern erwartet. Auch Spritpreise steigen. Baden-Württemberger zieht es Richtung Süden.

Region - Rund um Ostern müssen sich Urlauber und Pendler auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Von Gründonnerstag an dürfte die Reisewelle auf Hochtouren laufen, teilte der ADAC mit: Mit Ausnahme von Hamburg starten alle deutschen Bundesländer in die Osterferien.

Viele Baden-Württemberger zieht es in Richtung Süden - zum einen in die Skigebiete in den Alpen, zum anderen in wärmere Gefilde wie den Bodensee, Tirol oder Norditalien. Die Experten des Autoclubs rechnen daher mit viel Verkehr auf diesen Strecken.

Betroffen sein dürften vor allem die Nord-Süd-Verbindungen Autobahn 5 (Frankfurt - Karlsruhe - Basel), A 7 (Würzburg - Ulm - Füssen) und A 81 (Stuttgart - Singen), aber auch die West-Ost-Strecken A 6 (Mannheim - Heilbronn - Nürnberg) und A 8 (Karlsruhe - Stuttgart - München). Auch auf der A 95/ B 2 (München - Garmisch-Partenkirchen) könnte es Probleme geben, genauso wie rund um München.

Reisewelle beginnt am Gründonnerstag

"Die Reisewelle beginnt erfahrungsgemäß am Nachmittag des Gründonnerstags", erklärt Karl Heinz Schneider vom ADAC Südbaden in Freiburg. Hauptreisetag sei der Karfreitag. Die Schwarzwälder und Südbadener ziehe es auf jeden Fall in Richtung Süden - "nicht zuletzt aufgrund der Wetterpronosen."

"Am Ostersonntag herrscht auf den Fernrouten verhältnismäßig freie Fahrt. Wer es sich einrichten kann, sollte an diesem Tag in den Urlaub starten", so Julian Häußler vom ADAC Württemberg in Stuttgart. Wenn es unbedingt schon am Donnerstag oder Freitag losgehen soll, sind die Abendstunden (ab 20 Uhr) die bessere Wahl.

In Österreich, Italien und in der Schweiz ist die Verkehrssituation laut ADAC ähnlich angespannt. Auf längere Fahrzeiten sollten sich Autofahrer etwa auf der Tauern-, Inntal- und Brenner-Autobahn in Österreich, der italienischen Brenner-Autobahn und der Schweizer Gotthard-Route sowie der A 1 zwischen Zürich und Bern einstellen. Den Gotthard-Tunnel passieren laut ADAC Südbaden an Hauptreisetagen bis zu 40.000 Fahrzeuge.

Nebenstrecken meist ebenfalls überlastet

Und wenn man trotz aller Vorkehrungen doch im Stau steht? Soll man versuchen, ihn zu umfahren? "Meist kommen Sie durch den Stau schneller ans Ziel als über die Ausweichrouten, die das Navi empfiehlt", heißt es beim ADAC in Stuttgart. "Die Nebenstrecken besitzen nicht die notwendige Kapazität, um den zusätzlichen Verkehr aufnehmen zu können."

Die Freude auf den Osterurlaub wird außerdem von steigenden Kraftstoffpreisen getrübt: So ziehen die Preise für Benzin und Diesel in den Osterferien um bis zu sechs Cent an. Tanken im Ausland bringt keine Entlastung: Außer in Osteuropa sind die Spritpreise in Nachbarländern wie der Schweiz, Österreich und Italien ähnlich wie in Deutschland, wenn nicht sogar höher.

Nicht zu vergessen bei der Budgetplanung sind außerdem die Autobahn-Vignetten sowie Maut-Gebühren für diverse Straßen. In Österreich etwa werden für die 10-Tages-Vignette aktuell 9 Euro fällig, die Jahres-Vignette kostet 87,30 Euro. Die Jahres-Vignette für die Schweiz kostet aktuell 40 Franken (35,75 Euro).

Auch die österreichische Brenner-Autobahn kostet extra (9,50 Euro), genauso wie der Arlberg-Tunnel (10 Euro) und die Tauern-Autobahn (11,50 Euro). In Italien werden ebenfalls Mautgebühren fällig, diese richten sich nach der gefahrenen Autobahnstrecke. In Mailand und Bologna gibt es seit kurzem sogar eine City-Maut.

Rückreiseverkehr am Ostermontag sowie am Wochenende

Der ADAC empfiehlt, ungefähr alle zwei Stunden eine Pause einzulegen und sich dabei an der frischen Luft zu bewegen. "Wer müde ist, kann ein Nickerchen zwischen zehn und 20 Minuten machen", so Häußler. "Wer noch mehrere hundert Kilometer vor sich hat, sollte eine außerplanmäßige Übernachtung einlegen."

Bei Stau und stockendem Verkehr sollte eine Rettungsgasse gebildet werden - die Fahrzeuge auf der linken Spur sollten so weit wie möglich nach links fahren, alle anderen nach rechts.

Am Ostermontag ist bereits wieder mit Rückreiseverkehr zu rechnen - laut ADAC vor allem am Nachmittag zwischen 13 und 18 Uhr. Auch zum Ende der Osterferien - am Wochenende vom 7. und 8. April - ist noch einmal mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen.