In Dobel kommt es an schönen Wintertagen oft zum Parkchaos. Etwas chaotisch verlief auf der Sonneninsel offenbar auch die Ausgabe von Ausweisen für jederzeit kostenfreies Parken.
Parken ist immer ein Thema: Vor allem bei Autofahrern, die ihre „Heiligs Blechle“ gut und am Besten günstig abstellen wollen, während sie zu Fuß unterwegs sind. Aber auch bei den Anwohnern, die dort leben, wo viele Parken wollen, wenn die Plätze ohnehin knapp sind.
In Dobel steht diese Saison wieder kurz bevor: Im Winter, wenn Schnee liegt, ist der Ort seit jeher begehrtes Ziel von Langläufern, Schlitten- und Skifahrern sowie Spaziergängern. Doch bevor sie sich betätigen, steigen die Wintersportler ins Auto: Sie fahren auf die „Sonneninsel“. Die Folgen sind vielmals Staus und ein Parkchaos. In der Vergangenheit wurde die Zufahrt nach Dobel darum auch schon gesperrt für Ausflügler.
Seit einigen Jahren gibt es in der Gemeinde deshalb in den Wintermonaten ein Ampelsystem, um die Parksituation zu steuern, wie Zeki Kapukaya, Fachbereichsleiter Bürgerdienste und Zentrale Dienste in der Dobler Verwaltung, erklärt. „Über Social Media und die Gemeindeseite wird dabei in drei Stufen (grün, orange, rot) angezeigt, wie stark die Parkplätze ausgelastet sind.“ Dieses System habe sich bewährt und trage dazu bei, die Situation für Einheimische wie Gäste zu entspannen.
Seit dem vergangenen Jahr sind Stellplätze täglich kostenpflichtig
In den vergangenen Jahren waren die begehrten Parkplätze in Dobel zumindest von Dezember bis März, also während der Wintermonate, gebührenpflichtig. Etwa 13 000 Euro an Einnahmen hatte die Gemeinde dadurch.
Vor rund anderthalb Jahren sprach sich der Dobler Gemeinderat mehrheitlich dafür aus, das ganze Jahr über Parkgebühren zu erheben. Das ist seit 1. März 2024 der Fall.
Wer sein Fahrzeug auf dem Kurhaus- oder Horntannhaldeparkplatz oder auf den Flächen bei Sportplatz/Friedhof und in der Höhenstraße abstellt, der muss bezahlen – inzwischen das ganze Jahr über, täglich zwischen 9 und 18 Uhr.
„Die im März 2024 beschlossene ganzjährige Gebührenpflicht hat sich bewährt“, berichtet Kapukaya. „Sie sorgt für mehr Gerechtigkeit, weil sich die Kosten für die Parkplätze nicht nur auf die Wintergäste, sondern auf alle Besucher verteilen.“ Der positive Nebeneffekt: Im vergangenen Jahr haben die Parkgebühren der Gemeinde „Mehreinnahmen von knapp 18 000 Euro gebracht“.
Allerdings: Es gibt Ausnahmen. So sind in Dobel offenbar zahlreiche Parkausweise im Umlauf, mit denen jederzeit kostenfreies Parken möglich ist – auf Plätzen, die inzwischen täglich kostenpflichtig sind. Auch deshalb ist Zeki Kapukaya momentan mit dem Thema Parken befasst. Er versucht, die Situation zu ordnen.
Übersicht über Zahl und Inhaber der Ausweise existiert nicht
„In den vergangenen Jahren wurden ganz unterschiedliche Ausweise ausgegeben – an verschiedenste Personen, je nach Anlass oder Bedarf“, erklärt er. Vollständige Unterlagen oder Listen darüber finden sich im Rathaus nicht.
Im Laufe der Jahre seien die Ausweise von seinen Vorgängern erstellt worden. „Wer genau solche Ausweise besitzt, lässt sich deshalb heute nicht mehr nachvollziehen.“ Wie viele solcher Ausweise es gibt, ist ebenfalls unklar. „Es sind in jedem Fall einige.“
Zum 1. September verloren alle dieser alten Parkausweise ihre Gültigkeit. Künftig, erläutert der Fachbereichsleiter, erhalten nur noch Beschäftigte der Gemeindeverwaltung und der Kindertagesstätte sowie „in Einzelfällen Personen, die sie aus besonderen Gründen benötigen“, einen solchen Parkausweis. „Ziel ist es, die Ausweise zu vereinheitlichen und ein klares System einzuführen. Jeder Ausweis soll künftig nummeriert und dokumentiert werden“, erklärt Zeki Kapukaya. „Damit haben wir jederzeit eine Übersicht, können verlorene Ausweise gezielt ersetzen und erleichtern die Kontrolle vor Ort erheblich.“