Der Anteil vollelektrischer Autos wächst bei BMW stark an, während er bei Mercedes geradezu einbricht. Der Abstand ist im vergangenen Jahr stark gewachsen.
Der Münchner BMW-Konzern hat im vergangenen Jahr seinen Absatz vollelektrischer Fahrzeuge deutlich gesteigert und damit den Abstand zum Stuttgarter Konkurrenten Mercedes-Benz stark ausgebaut. Während die Verkaufszahlen bei BMW um 13,5 Prozent gestiegen sind, musste Mercedes-Benz bei seinen vollelektrischen Pkw einen Rückgang um 23 Prozent hinnehmen. BMW verkaufte allein von seiner Stammmarke 369 000 vollelektrische Personenwagen und damit doppelt so viele wie Mercedes.
Der große Vorsprung der Münchner ist umso erstaunlicher, als BMW-Chef Oliver Zipse keine auch nur annähernd so hohen Erwartungen in den Hochlauf der E-Mobilität gesetzt hatte wie sein Stuttgarter Rivale Ola Källenius.
Als wichtiger Erfolgsfaktor für BMW gilt, dass der Konzern bei der Elektromobilität breiter aufgestellt ist als die Stuttgarter, obwohl er sich zugleich offener zeigte für den Fortbestand der Verbrennungstechnologie. Damit ist der Konzern nicht so stark getroffen von der massiven Nachfrageschwäche bei teuren vollelektrischen Luxusfahrzeugen, vor allem in China.
Als wichtiger Unterschied der Strategie gilt auch, dass BMW beim Design der Fahrzeuge kaum einen Unterschied macht zwischen elektrischen und konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Dies scheint den Geschmack der Kunden besser zu treffen als die einst von Mercedes getroffene Weichenstellung, zeitweise sogar eine eigene Marke EQ zu schaffen, die zugleich über eine neue Designsprache verfügte. Inzwischen gleicht auch Mercedes die Designs wieder stärker aneinander an und ist von der Marke EQ bereits abgerückt.
Unterschiede auch in der Modellpalette
Unterschiede zwischen BMW und Mercedes gibt es auch in der Modellpalette. Der neue BMW i5 Touring, ein großes Kombifahrzeug der Oberklasse, läuft praktisch außer Konkurrenz, denn weder Mercedes noch Audi hat ein vergleichbares Fahrzeug im Angebot.
Anders als bei vollelektrischen Autos haben sich die beiden Autohersteller im Gesamtabsatz ähnlich entwickelt.