Nix is’ fix: Noch immer ist unklar, wie das Gebäude der ehemaligen Sana-Klinik künftig genutzt werden soll. Foto: Verena Parage

Der Landkreis hat die Sana-Klinik verkauft. Doch was daraus wird? Zu den Details hält sich auch der Käufer zurück.

Seit fast drei Jahren sucht der Landkreis Calw nach einem Mieter oder Investor für die zu großen Teilen leerstehende Sana-Klinik in Bad Wildbad. Nun ist sie verkauft: Dass es dieses Mal klappen könnte, hatten Landrat Helmut Riegger und Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger bereits beim Neujahrsempfang der Stadt im Januar angekündigt. Damals befand sich der Kreis „in den letzten Zügen der Verhandlungen“, wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilte.

 

Nun berichtete Riegger in der jüngsten Kreistagssitzung, dass das frühere Krankenhaus an die LC Verwaltungs GmbH mit Sitz in Stuttgart veräußert ist. Die Immobilie wechselte laut Landrat ohne Kaufpreis den Besitzer. Dafür werde der Kreis Calw von Rückforderungen frei gestellt.

Viel mehr Infos indes gibt es nicht. Vorige Woche hatte die Pressestelle des Landratsamts der Pforzheimer Zeitung noch mitgeteilt, dass die Sana-Klinik für einen Euro an die LC Verwaltungs GmbH verkauft worden sei. Sprecherin Mara Müssle wird zitiert: „Der Kaufpreis entspricht damit der Summe, für die der Landkreis das Betriebsgrundstück mit dem Gebäude der ehemaligen Sana-Klinik im Jahr 2022 erworben hat.“

Im Juli 2022 endet Betrieb der Sana-Klinik

Die Klinik hatte zum 31. Juli 2022 geschlossen, der Landkreis das Gebäude tags darauf, am 1. August, übernommen – damals samt dem Personal, dem ein Weiterbeschäftigungsangebot in den Krankenhäusern in Nagold und Calw garantiert worden war. Das Gebäude sei „im Deal drin“ gewesen, hieß es damals.

Neue Eigentümerin äußert sich noch nicht

Seither stand es großteils leer – von den vermieteten Bereichen, wo sich unter anderem eine radiologische Praxis und die Tourist-Info befindet, einmal abgesehen.

Was nun damit passieren soll? Noch hält sich die neue Eigentümerin zurück. „Zum aktuellen Zeitpunkt können wir uns leider noch nicht zu diesem Thema äußern. Wir möchten jedoch betonen, dass wir zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Landkreis Calw eine Stellungnahme abgeben werden“, erklärt Yvonne Hientz von der LC Verwaltungs GmbH.

Bisher legt die „LC Gruppe“ einen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Mehrfamilienhäusern, Wohnanlagen und Büroobjekten, wie ein Blick auf deren Internetseite zeigt. Das Portfolio „konzentriert sich derzeit auf den süddeutschen Raum. Im Rahmen unserer Unternehmensexpansion planen wir aber auch, überregionale Märkte zu erschließen“, heißt es.

Klar ist, dass die Sana-Klinik in den kommenden Jahren für medizinische Zwecke genutzt werden muss. Dafür hatte es beim Bau Fördermittel des Sozialministeriums gegeben, die bei einer Umnutzung womöglich zurückgezahlt werden müssten.

Bürgermeister schildert Nutzungsmöglichkeiten

Der Landkreis hält sich inzwischen dennoch zurück mit Details zur Zukunft des Gebäudes. Was soll dort einziehen? Wann beginnt die „Wiederbelebung“ der derzeit leerstehenden Teile? Was passiert mit den bisherigen Mietern? Dazu könne sich das Landratsamt zum aktuellen Zeitpunkt nicht äußern. „Wir werden uns zum gegebenen Zeitpunkt gemeinsam mit dem Käufer an Sie wenden“, erklärt Pressesprecherin Müssle.

Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger wenigstens bestätigt, dass das Gebäude in der König-Karl-Straße „bald wieder einer medizinischen und pflegerischen Nutzung zugeführt werden“ soll. „Gemeinsam mit dem Investor aus Stuttgart haben wir bereits vorausgedacht und ein Konzept für die Belebung mit medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bausteinen entwickelt“, schreibt er. Jetzt könne mit der Umsetzung und damit, mögliche Partner mit an Bord zu nehmen, begonnen werden.

„Es wartet noch einiges an Arbeit auf uns, aber die neuen Möglichkeiten werden dem Gesundheitsstandort Bad Wildbad einen kräftigen Schub geben“, ist sich Marco Gauger sicher. „Der Bedarf an Nachsorgeangeboten im Anschluss an Klinikaufenthalte, Operationen oder ähnliches sowie nach (Kurzzeit-)Pflegeplätzen ist sehr hoch. Für diese Angebote bietet das Gebäude beste Voraussetzungen.“

Auch als Schnittstelle zu den Kur- und Wellnessangeboten in Bad Wildbad gebe es gute Ansätze, „die wir mit unserer Touristik Bad Wildbad begleiten und unterstützen“.