Die Brauerei startet eine Rückrufaktion – wegen eines entscheidenden Fehlers (Symbolbild). Foto: pavel siamionov - stock.adobe.co

Achtung: Die Hirschbrauerei aus Wurmlingen – deren Bier es in so gut wie jedem Getränkeladen und Supermarkt im Kreis Rottweil gibt – hat eine Rückrufaktion gestartet. Der Grund ist eher ungewöhnlich.

Die Hirschbrauerei in Wurmlingen ruft einen Teil ihrer als alkoholfrei gekennzeichneten Sixpacks „Hirsch Alkoholfrei Weisse“ zurück. Das Bier schmeckt einwandfrei – es gibt jedoch einen entscheidenden Grund für die Rückrufaktion: In den Flaschen ist unter Umständen kein alkoholfreies Bier, sondern normales Hefeweizen.

 

Auf seiner Homepage teilt das Unternehmen mit, dass bei der Umverpackung der Flaschen in Sixpack-Kartonagen offenbar Fehler unterlaufen seien. „Es geht um zwei Paletten, also 80 Kisten“, sagt Gesellschafterin Gabriele Lemke auf Nachfrage unserer Redaktion. Allerdings seien nicht alle davon betroffen.

Auf Fehlersuche

Intern sei man nun daran zu klären, wie die Flaschen mit alkoholhaltigem Inhalt in die Kartonagen für alkoholfreies Bier gelangt seien. „Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten“, sagt Lemke. Entweder sei bei den Kartonagen etwas schiefgelaufen oder die Mitarbeiter hätten die Flaschen aus den falschen Kisten gegriffen. Ein Fehler, wie er passieren könne, „wo Menschen am Werk sind“.

Brauerei nimmt Sache ernst

Auch wenn es sich damit also um keine große Menge betroffener Produkte handelt, nimmt die Brauerei die Sache ernst: „Das Thema ist zu wichtig, um es unter Verschluss zu halten, schließlich handelt es sich um alkoholische Produkte“, so Lemke. Deswegen habe man sich unverzüglich mit dem Veterinäramt in Verbindung gesetzt.

An Edeka und Rewe geliefert

Geliefert wurden die betroffenen Sixpacks an Rewe- und Edeka- Märkte im ganzen Verbreitungsgebiet der Brauerei – und das ist groß. Auch im Kreis Rottweil ist das Bier bekannt und beliebt. Betroffen seien die Produkte mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 25.01.2025.

Auf der Flasche steht es richtig

„Die Flaschen an sich sind aber richtig etikettiert“, betont Lemke. Wer die Kartonage entferne, sehe an der Flasche, dass es sich um ein alkoholhaltiges Bier handele. Niemand müsse befürchten, ohne es zu wissen, Alkohol zu trinken, so Lemke weiter. Sie betont auch: Die Qualität des Bieres sei einwandfrei.

Wer ein betroffenes Produkt gekauft hat, kann das im Supermarkt wieder zurückgeben und sich das Geld erstatten lassen. Zur Not auch ohne Kassenbon. „Wir brauchen nur die Flaschen und die Verpackung“, sagt Lemke.

Nicht zu verwechseln mit dem „Hirschbräu“ aus Flözlingen

Nicht zu verwechseln sind die Produkte der Hirschbrauerei aus Wurmlingen übrigens mit dem „Hirschbräu“, das in Flözlingen im Kreis Rottweil gebraut wird. Den Traditionsbetrieb mit Gasthaus, in dem die Braukunst noch von Hand abläuft, gibt es bereits seit mehr als 230 Jahren. Als „kleinste Brauerei im Ländle“ ist die Hirschbrauerei Flözlingen weithin bekannt – und „Alkoholfreies“ findet sich hier nicht im Sortiment.