Das Bewegungsbad im Leuze Foto: F. Kraufmann

Die Klagen häufen sich: Duschen verkalkt, Umkleiden schmuddelig und Sauna oft überfüllt.

Stuttgart - Die Duschen sind verkalkt, Umkleidekabinen schmuddelig, Sauna und Becken oft überfüllt. Die Klagen übers Leuze häufen sich. Rund 60 Reklamationen verzeichnet das Bad pro Monat. Ein Grund: Das Budget für den Unterhalt liegt seit Jahren bei 700.000 Euro, obwohl der Sanierungsbedarf stetig wächst.

Seit Jahren gehen Kathrin Scheck und ihre Freundinnen dienstagabends ins Leuze. Doch der Badespaß ist oft mit Ärger verbunden. "Seit Wochen funktionieren nicht mehr alle Duschen. Wenn Wasser kommt, ist es kalt oder zu heiß", kritisiert die 37-Jährige. "Auch Fliesen sind kaputt, so dass Verletzungsgefahr besteht. In den Umkleidekabinen liegen sogar Bierflaschen rum." Sie springt nur in die Schwimmbecken. In die Sauna, deren Benutzung im Preis von 7,60 Euro für zwei Stunden Badezeit eingeschlossen ist, geht sie nicht. "Wenn ich so viel Geld nur fürs Schwimmen hinlege, erwarte ich warme Duschen und mehr Sauberkeit", fordert Kathrin Scheck.

Wie ihr geht es vielen Leuzianern: Rund 60 Beschwerden von Besuchern gehen nach Auskunft der Bäderbetriebe im Monat ein. Dass die Duschen "ein Problem sind", ist dort bekannt. Zum einen wurde das Warmwassersystem umgebaut und läuft noch nicht richtig. Zum anderen verstopft Kalk, der sich bei Arbeiten im Leitungsnetz im November gelöst hat, die Duschen. "Obwohl wir die Duschköpfe ständig reinigen, wird es noch eine Weile dauern, bis der Kalk aus dem Leitungssystem gespült ist", sagt Anita Grube. Die stellvertretende Geschäftsführerin der Bäderbetriebe weiß auch, dass es an der Sauberkeit hapert. Vor allem an Sonntagen, wenn gut 4000 Besucher kommen, könne nicht immer alles picobello sein. "Bei Reklamationen vor Ort sorgen die Mitarbeiter aber sofort für Abhilfe", versichert sie.

Das größere Problem ist der mit rund 700.000 Euro pro Jahr sehr knapp kalkulierte Bauunterhalt fürs Leuze, der seit Jahren nicht erhöht wird. "Damit bewegen wir uns am untersten Rand", sagt Grube und weist darauf hin, dass das Bad seit 1983 ununterbrochen in Betrieb ist und der Sanierungsbedarf mit jedem Jahr wächst.