Ein Vater beklagte im Ortschaftsrat Schabenhausen die mangelnde Transparenz bei der Vergabe von Kindergartenplätzen. Denn man bekomme ganz unterschiedliche Informationen, je nachdem, ob man bei einer Kindergartenerzieherin anfrage oder bei der Gemeinde anrufe.
Der Stand der Baumaßnahmen am Kindergarten und vor allem ein durchschaubares Konzept bei der Vergabe der Kindergartenplätze beschäftigte die anwesenden Bürger bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung außerordentlich.
So wollte ein junger Familienvater in der Frageviertelstunde wissen, nach welchen Kriterien in Schabenhausen die Kindergartenplätze vergeben werden.
Erst vor kurzem habe seine Familie eine Absage für einen seit eineinhalb Jahren beantragten Kindergartenplatz bekommen mit dem Hinweis, er solle das Kind für ein Jahr nach Niedereschach in die Kinder-Villa schicken.
Gleichzeitig habe er erfahren, dass eine andere Familie, deren Kind vier Wochen älter als das seine sei, und die nicht mal in Schabenhausen wohne, eine Zusage für den Kindergarten in Schabenhausen bekommen habe.
Mangelnde Transparenz
Vor allem beklagte er sich über die mangelnde Transparenz und vermisse eine einheitliche Informationspolitik. Denn man bekomme ganz unterschiedliche Aussagen, ob man bei einer Kindergartenerzieherin anfrage oder bei der Gemeinde anrufe.
Und was ihn geradezu geschockt habe, sei die Preisdifferenz innerhalb der Gesamtgemeinde. So sollte er für sein dreijähriges Kind in Schabenhausen 293 Euro im Monat bezahlen und in Niedereschach 440 Euro, und dies sei bei derselben Betreuungszeit für seine Familie schon mal eine „ordentliche Hausnummer“.
Auch würde es ihn interessieren, wann mit der Fertigstellung des Neubaus zu rechnen sei und ob man dann mit der angedachten zweiten Gruppe eine größere Aufnahmekapazität im Ort habe.
Kinder unter drei Jahren
Dazu verwies Bürgermeister Martin Ragg auf die landesweit bekannte Dramatik, überhaupt einen Kindergartenplatz zu bekommen und darauf, dass es in Niedereschach gelungen sei, jedem Kind in der Gemeinde einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen.
Allerdings sei es so, dass Kinder unter drei Jahren in einem regulären Kindergarten zwei Kindergartenplätze belegen, weswegen man sich im Gemeinderat entschieden habe, Kindern unter drei Jahren die etwas teurere, aber dafür extra geschaffene Kleinkindbetreuung in der Kinder-Villa in Niedereschach anzubieten.
Etwa vier Wochen im Verzug
Zum Baufortschritt beim Kindergartenneubau konnte Ortsbaumeister Hartmut Stern vermelden, dass Fundamentarbeiten momentan planmäßig vonstatten gehen. Das Bestandsgebäude habe man, um eine Einsturzgefahr zu vermeiden, Stück für Stück planmäßig unterfangen müssen, weshalb man etwa vier Wochen im Verzug sei.
Ansonsten sei man auf einem guten Weg, dass der Kindergartenneubau, der im November des vergangenen Jahres begonnen habe und der die Gemeinde rund 2,4 Millionen Euro koste, wie geplant innerhalb eines knappen Jahres fertiggestellt sein werde.