Die Erschließungsarbeiten sind vergeben. (Symbolfoto) Foto: pixabay

Es passiert nicht oft, dass zeitgleich mit der Vergabe der Bauarbeiten zur Erschließung eines Neubaugebiets bereits die Zuteilung der Bauplätze stattfindet. Genau dies war der Fall beim Neubaugebiet "Höhwandel" in Weiden. Erstmals wurden die neuen Bauplatzvergaberichtlinien angewendet.

Dornhan - Der Gemeinderat folgte einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, die Kanalisations-, Erdbau- und Straßenbauarbeiten für 652.700 Euro an die Firma Bantle aus Bösingen zu vergeben. Sie ging als günstigste Bieterin aus dem beschränkten Ausschreibungsverfahren hervor und lag bei Angebotseröffnung rund 128.600 Euro unter der Kostenschätzung von 781.300 Euro. Sieben Fachfirmen waren zur Angebotsabgabe aufgefordert worden. Vier davon reichten eine Offerte ein.

Ebenfalls einstimmig segnete der Gemeinderat den Ausschreibungsbeschluss für die Verlegearbeiten von Rohrleitungen für das Gebiet ab. Gleichzeitig wurde die Verwaltung zur Vergabe ermächtigt, sofern das wirtschaftlichste Angebot die Kostenschätzung von 43.000 Euro um maximal 15 Prozent übersteigt. Inklusive Ingenieurkosten rechnet das Technische Baubüro für die Gesamtmaßnahme mit Ausgaben von rund 800.400 Euro brutto.

Vergabe nach Windhundprinzip bei restlichen Bauplätzen

Die anschließende Bauplatzvergabe erfolgte entsprechend der neuen Vergaberichtlinien vom 26. April 2021. Innerhalb der einmonatigen Frist des Vergabeverfahrens waren für acht städtische Bauplätze sechs vollständige Bewerbungen eingegangen. Eine davon wurde später zurückgezogen. Die Identität der Bewerber sei den Gemeinderäten nichtöffentlich bekanntgegeben worden, sagte Bürgermeister Markus Huber.

Eine nachvollziehbare, anonyme Auswertungstabelle der Stadtverwaltung diente den Gemeinderäten in öffentlicher Sitzung als Basis für die Beschlussfassung, die einstimmig ausfiel. Fünf Bewerbern wurde entsprechend der erreichten Punktzahl ein Bauplatz zugeteilt, wobei sich die drei Bewerber mit den höchsten Punktzahlen ihren Wunschplatz sichern konnten. Zwei weitere Bewerber erhielten den Zuschlag für ihre zweite oder dritte Wahl.

Besonders bemerkenswert: Selbst der Bewerber, der überhaupt keine Punkte für Familienstand, im Haushalt gemeldete Kinder, Behinderung oder Pflegegrad, Ausführung eines Ehrenamtes, Hauptwohnsitz und Erwerbstätigkeit in Dornhan sowie Wartezeit auf der Interessentenliste auf sich vereinigen konnte, ging nicht leer aus. Den notariellen Kaufverträgen wird nach Abschluss der Erschließungsarbeiten die Grundstücksübergabe folgen. Die drei restlichen Bauplätze sollen nach dem Windhundprinzip vergeben werden.