Der Römerpfad in Rottweil, aber auch so manche andere römische Ausgrabungsstätte ist frei zugänglich. Foto: Siegmeier

Wichtige Zeugnisse der Römer im Südwesten findet man nicht nur in Museen. Viele antike Stätten finden sich auch unter freiem Himmel. Ein Flyer zeigt, wo sie zu finden sind.

Rottweil - "Auf der Römerstraße durchs Jahr 2021 – Highlights" verkündet der schmucke rote Veranstaltungsflyer des Vereins, der seinen Sitz in Rottweil hat. Die Römerstraße Neckar – Alb – Aare verbindet antike Sehenswürdigkeiten im Deutschen Südwesten und in der Schweiz. Geschäftsführerin des Vereins ist Christiane Frank.

Doch auch die Touristikstraße ist von der Coronapandemie betroffen. Denn nicht nur viele Museen sind geschlossen und Veranstaltungen abgesagt, sondern die Mitglieder des Vereins sind überwiegend Städte und Gemeinden. "Und die müssen derzeit alle den Gürtel enger schnallen", so Frank. Das Vereinsjahr hat sie dennoch optimistisch geplant. Denn viele Gutshöfe, Bade- und Heizungsanlagen, Kastelle oder andere Fundstücke aus archäologischen Grabungen, seien frei zugänglich – auch in Zeiten der Pandemie. Über die Homepage www.roemerstrasse.net oder über die App "Römerstraße", die sich vor allem dann anbietet, wenn man unterwegs ist, kann man zum einen alle Veranstaltungen und Orte abfragen, aber auch schauen, welche Ausgrabungsstätte in der Nähe ist. Zudem gibt es umfassende Informationen und wenn nötig, auch gleich eine Wegbeschreibung. Viele Informationen bietet zudem das kleine Büchlein "Römerstraße Neckar – Alb – Aare", mit Texten von Claudia Knubben, das im Kunstverlag Josef Fink erschienen ist. Es ist bei der Geschäftsstelle und im Buchhandel erhältlich. "Wer sichergehen möchte, ob eine Veranstaltung stattfindet, der sollte sich auf der Homepage informieren", rät Christiane Frank. Geplante Führungen wolle man verschieben. "Wir hoffen, dass Führungen draußen bald wieder möglich sind", sagt sie. Tagtäglich hält sie sich auf dem Laufenden, welche Einrichtungen geöffnet und welche Veranstaltungen möglich sind, und aktualisiert die Homepage. "In der Schweiz beispielsweise sind Museen wieder geöffnet", weiß sie.

Römerpfad in Rottweil-Altstadt kann besucht werden

Die Ferienstraße "Römerstraße Neckar-Alb-Aare" im südlichen Baden-Württemberg verbindet die wichtigsten Stationen der ehemaligen römischen Provinz Obergermanien. Sie beginnt in Köngen am Neckar und führt in südwestliche Richtung zum Bodensee und ins Hochrheingebiet. Die Strecke gabelt sich in Rottweil: Östlich geht es über Tuttlingen, Engen und Singen Richtung Bodensee bis nach Eschenz in der Schweiz. Westlich verläuft die Strecke über Hüfingen, Stühlingen und Tiengen zum Hochrhein und dann zum Endpunkt im schweizerischen Windisch an der Aare. Christiane Frank hofft, dass sie weiterhin von den Städten und Gemeinden unterstützt wird und niemand abspringt.

"Es wäre sehr schade, wenn wir unsere Veranstaltungen nicht mehr anbieten könnten", sagt sie. Doch viel Spielraum gebe es finanziell nicht. Interessierte, die den Verein als Fördermitglieder mit unterstützen möchten – auch Privatpersonen – sind bei Christiane Frank stets willkommen.

Ein paar Ausflugstipps hat sie für Römerfans und alle, die es noch werden wollen, dennoch parat: So kann beispielsweise der Römerpfad in Rottweil-Altstadt besucht werden, oder bei Niedereschach-Fischbach das römische Bad und die Villa Rustika angeschaut werden. Auch der Gutshof in Engen-Bargen lädt zum Besuch ein. In Eutingen-Rohrdorf bei Horb ist die Infotafel der Zwölfgötterhalle frei zugänglich, in Rosenfeld der römische Gutshof, in Köngen der Römerpark und so manches mehr. "Über die App wird angezeigt, was frei zugänglich ist", sagt Christiane Frank und lädt ein, mit einem Ausflug in die Vergangenheit einzutauchen.