Der neue Vorstand des Fördervereins (von links): Monika Kurbel, Inka Frahm, Monika Laufenberg und Iris Kieser.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Förderverein: Öffnungszeiten des Dorfmuseums werden reduziert / Pumpelschelle untersucht

Der Förderverein Heimat und Kultur in Börstingen ist nach dem Lockdown wieder gut gestartet. Rund 100 Besucher kamen im Juni zu der Lesung von Walle Sayer und Dietlinde Ellsässer vor dem Dorfmuseum. "Wir sind als Erste in den Kultursommer gestartet. Das war ein Start von null auf hundert", sagte die Vorsitzende Monika Laufenberg bei der Hauptversammlung am Samstag im Börstinger Bürgerhaus.

Starzach-Börstingen. "Für 2020 hatten wir große Pläne", berichtete die Vorsitzende. So war unter anderem eine Fotoausstellung über Insekten an Ostern geplant. Sie soll, falls es Corona zulässt, am 26. September, am Tag der Bundestagswahl, nachgeholt werden. Das Dorfmuseum konnte wegen der Pandemie 2020 nicht geöffnet werden. Die Vorsitzende kündigte nun auch eine Reduzierung der Öffnungszeiten an. "Wir schaffen es nicht mehr, jede Woche zu öffnen", erklärte sie. Das habe nichts mit Corona zu tun. Grundsätzlich werde das Museum immer dann geschlossen sein, wenn Vereine eine Veranstaltung hätten.

Obwohl die Corona-Pandemie vieles verhinderte: Ganz zum Erliegen kam das Vereinsleben nicht. So freute sich Monika Laufenberg über die Initiative einiger Mitglieder, die Feldkreuze restaurierten.

Nach Auskunft von Schriftführerin Inka Frahm hat der Förderverein derzeit 67 Mitglieder. Von sieben geplanten Veranstaltungen seien nur zwei zustande gekommen. Sie stellte fest: "Der Verein hat sehr gut funktioniert. Die Mitglieder haben Teamgeist bewiesen."

Kassierer Michael Dietz hätte sich natürlich mehr Einnahmen gewünscht. Nur so könne der Verein aufrecht erhalten werden. Unterm Strich kam, zumal wenig ausgegeben wurde, ein kleines Plus heraus. Auch dank des Gemeindezuschusses: Bürgermeister Thomas Noé versicherte den rund 15 anwesenden Mitgliedern, dass er auch künftig die Vereinszuwendungen – eine freiwillige Leistung der Gemeinde- nicht in Frage stellen wolle. Noé appellierte an die Verantwortlichen des Fördervereins, noch mehr Mitglieder zu werben. 100 seien einmal das Ziel gewesen.

Wie Monika Laufenberg mitteilte, hat der Förderverein eine metallurgische Untersuchung der Pumpelschelle, die der Kirchengemeinde gehört, in Auftrag gegeben. Der Vorstand wollte wissenschaftlich nachgewiesen haben, wie alt die Glocke ist. Vermutet wurde bislang, dass sie aus dem 9. Jahrhundert stammt. Das Ergebnis der Untersuchung sei nicht eindeutig, bedauerte die Vorsitzende. Das Alter konnte nicht bestätigt werden, jedoch werde auch nicht ausgeschlossen, dass die Glocke tatsächlich im 9. Jahrhundert hergestellt wurde. Wissenschaftlich sei die Expertise, die 874 Euro kostete, einwandfrei. Ziel des Vereins sei es, die Pumpelschelle für die Nachwelt zu erhalten und dafür einen geeigneten Platz zu finden.

Ronja Kieser, Neumitglied des Fördervereins, stellte ihre Broschüre zur Geschichte ihres Heimatortes Börstingen vor. Ein Kapitel darin hat sie der Pumpelschelle

gewidmet. Das kleine Buch ist sehr ansehnlich mit Bildern gestaltet. Die 18-Jährige teilte mit, dass die Broschüre noch gedruckt und dann eventuell im Dorfmuseum ausgelegt werden soll.

Michael Dietz stellte fest, dass am Radweg ein Hinweisschild aufs Dorfmuseum fehlt. Bürgermeister Noé stellte in Aussicht, hier etwas zu unternehmen.

Am Schluss gab es Dankesworte an die aus dem Vorstand Ausgeschiedenen. Monika Laufenberg würdigte vor allem den Einsatz ihres bisherigen Stellvertreters Richard Lohmiller. Er sei eine "Stütze der Kulturtankstelle" gewesen und habe mit "Herzblut" Kultur vermittelt. Sie zeigte sich froh darüber, dass Lohmiller im Ausschuss weiterhin für den Verein tätig ist.

Im Vorstand des Fördervereins gab es einige Veränderungen. Für Richard Lohmiller ist Iris Kieser als stellvertretende Vorsitzende gewählt worden. Für Michael Dietz, der ebenfalls ausschied, übernimmt Monika Kurbel die Kassengeschäfte. Bestätigt wurden die Vorsitzende Monika Laufenberg und Schriftführerin Inka Frahm. Die Ausschussmitglieder sind Gustel Speiser, Baron Max-Richard Freiherr von Raßler und Richard Lohmiller. Die Kasse prüfen Friedhelm Wolff und Andreas Lohmiller.