Aus der bisherigen Sportlerehrung (hier die Fußballjugend der SG Aichhalden/Rötenberg mit Bürgermeister Michael Lehrer, links) wird künftig ein Ehrungsabend in der Josef-Merz-Halle, an dem auch Personen aus Kulturvereinen und Mehrfach-Blutspender ausgezeichnet werden. Foto: Herzog

Die Richtlinien der Ehrungen durch die Gemeinde werden geändert. Aus der bisherigen Sportlerehrung entsteht ein Ehrungsabend, zu dem auch Mehrfach-Blutspender eingeladen werden.

Im Gemeinderat verwies Bürgermeister Michael Lehrer darauf, seine erste Amtszeit 2017 mit dem Ziel angetreten zu haben, das Ehrenamt zu stärken und ihm mehr Wertschätzung zu verleihen.

Aus diesem Grund sei vom Ratsgremium eine Richtlinie über die Ehrung von Sportlern in der Gemeinde beschlossen worden, die erste Sportlerehrung habe im Frühjahr 2018 stattgefunden. Das Thema habe sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, weshalb eine Anpassung aus Sicht der Verwaltung erforderlich sei.

Vereine unterbreiten Vorschläge

Es sollten nicht mehr nur sportliche Erfolge gewürdigt werden, sondern auch besondere Leistungen im kulturellen Bereich. „Die Sportlerehrung soll zum Ehrungsabend werden, in den noch die Blutspenderehrung, die bisher separat im Ratssaal stattgefunden hat, integriert wird. Das ist mir wichtig“, schilderte der Bürgermeister die Absicht. Die Verleihung der Bürgermedaille durch die Gemeinde soll aber weiterhin separat erfolgen.

Nach Auskunft von Hauptamtsleiterin Fabienne Legler hat die Verwaltung die Ehrungsrichtlinie außerdem um die „Ehrung für Mitarbeit im Verein“ ergänzt. Diese Auszeichnung sei für Bürger gedacht, die sich in besonderem Maße für die Arbeit in den Vereinen über einen längeren Zeitraum eingebracht hätten.

Die Vereinsgemeinschaft (VG) Aichhalden und der Vereinsring (VR) Rötenberg würden hierzu Vorschläge der Gemeinde unterbreiten, über die der Ehrenausschuss berate. Letztere Ehrung sei in den Herbstversammlungen der VG und des VR durch die Verwaltung vorgestellt worden, informierte Legler.

Keine inflationären Ehrungen

Michael Schwab begrüßte die Änderungen der Richtlinien. Wenn der Ehrungsabend jährlich stattfinde, brauche es genügend für infrage kommende Personen. „Die sollten uns nicht ausgehen“, sagte Schwab. Wie der Bürgermeister versicherte, müsse die Ehrung Sinn machen und verdient sein und dürfe nicht inflationär geschehen. Es könne durchaus vorkommen, dass auch mal keine Person geehrt werde.

Manfred Moosmann folgerte, in den ersten Jahren werde die Anzahl der zu ehrenden Personen aufgrund ihres Alters, damit sie es noch erlebten, größer sein. Dies werde sich dann relativieren.

Stefan Wiedmann wollte wissen, wie die Auswahl bei kulturtreibenden Vereinen getroffen werde. Hier sollte der Ehrungsausschuss Kriterien erarbeiten, nach denen die Kandidaten vorgeschlagen werden. „Das ist nicht so einfach“, hielt Lehrer entgegen. „Bei den Musizierenden gibt es keine Bezirks- oder Landesmeisterschaften wie im Sport. Das muss mit dem Verein entwickelt werden“, urteilte der Bürgermeister.

Unterschiedliche Strukturen

Moosmann verwies auf unterschiedlich vorhandene Strukturen in den Vereinen. Es stelle sich die Frage, ob jemand geehrt werden soll, der 20 Jahre keine Musikprobe versäumt oder jemand, der 20 Jahre Würste gegrillt habe.

Für ihn, so Lehrer, gehöre auch langjähriges Theaterspielen geehrt. Die Akteure sollten nicht nur vom Verein gewürdigt werden. „Aber das werden wir mit den Vereinen hinbekommen“, hatte der Schultes keinerlei Bedenken.

Einstimmig beschlossen die Räte die neuen „Richtlinien über Ehrungen in Aichhalden“, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten.