Vize-Zunftmeister Philipp Förg und Alina Götz singen im Duett zu diversen Beiträgen der Saustallmusikanten. Foto: Bombardi

V"GGG" lautete der Schlüssel dem die Narrenzunft Dauchingen ihrem Publikum am Straßenfest das Tor zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben öffnete. Das bedeutete einen personellen Mehraufwand, den der Vorsitzende Volker Ositschan viel lieber an anderer Stelle eingesetzt hätte.

Dauchingen - Das Fest ist zwar keine Premiere und doch ist es irgendwie eine, denn es ist in dieser Größe das erste nach dem Lockdown. Und nur mit diesem personellen Mehraufwand war es möglich, dass das Traditionsfest überhaupt stattfinden konnte und der Narrenzunft die Gelegenheit bot, sich in der Bevölkerung in Erinnerung zu bringen.

Geimpft, getestet, genesen lautete folglich die Zauberformel, die am Wochenende ein rundherum gelungenes Sommerfest ermöglichte, und der Schulhof sich als eine ideale Alternative zum eigentlichen Festort vor der Zunftstube erwies. Die maximal zugelassene Besucheranzahl auf dem Festplatz betrug 500 und war so hoch, dass sie in diesem außergewöhnlichen Jahr den Veranstaltern kein Kopfzerbrechen bereitete.

Bewusster Verzicht auf Live-Veranstaltung

Ositschan verwies darauf, dass die Zunft zum Festauftakt am Samstagabend bewusst auf jeglichen Liveveranstaltung verzichtete und als musikalische Untermalung bewusst Musik aus der Retorte wählte.

Zu den bekannten kulinarischen Spezialitäten wie in etwa Weißwurst und Brezn, waren am Sonntag die Saustallmusikanten als Stimmungsmacher zu Gast. Die vor ein paar Jahren während einem Narrentreffen der Neckartäle Waldhhexen in einem ehemaligen Saustall gegründete Formation sorgte bis in die späteren Nachmittagsstunden für Stimmung. Unter den Gästen war am Sonntag mit der Präsidentin der Schwarzwälder Narrenvereinigung (SNV) Anne-Rosel Schwarz, dem SNV-Vizepräsidenten Karlheinz Bär aus Unterkirnach und dem Desslinger Ehrenzunftmeister und Chronisten im Narrenfreundschaftsring Schwarzwald-Baar-Heuberg, Hubert Lissy, hohe närrische Prominenz vertreten.

44. Geburtstag der Zunft

Sie alle zeigen sich überzeugt, dass die kommende Fastnacht in irgendeiner Form stattfinden wird. "Das ewige Öffnen und Schließen ist nicht zielführend und verfehlt offenbar je länger desto mehr seine Wirkung", plädiert Ositschan für ein Umdenken in der Politik. Er sieht im Minimum unter Beachtung der 3-G-Regel kein Hindernis mehr um eine Veranstaltung erfolgreich durchzuführen. Dabei spricht er auch im Eigeninteresse, da die Zunft zwischen dem 28. und 31. Januar 2022 zum 8. Schwarzwälder Narrentreff nach Dauchingen einlädt.

Die Zunft feiert dann ihren 44. Geburtstag und verspricht vier teuflisch tolle Tage. Den Auftakt macht nach der feierlichen Eröffnung ein Hemdglonkerumzug. Am Samstag sehen der Kinderumzug und ein Brauchtumsabend im Mittelpunkt. Der Jubiläumsumzug findet am Sonntag statt. Eine Besonderheit bietet die Narrenzunft ihren Gästen am Montag. Erstmals findet am Narrentreff ein närrisches Handwerkervesper statt, das gleichzeitig die Jubiläumstage beschließt.