Matthias Leyn wurde bei einer feierlichen Gemeinderatssitzung im Schömberger Kurhaus auf eine zweite Amtszeit als Bürgermeister vereidigt. Foto: Wurster/Roland Wurster

Rund 300 Besucher sind zur Vereidigung von Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn in as Kurhaus in Schömberg gekommen. Dabei würdigten die Redner die Leyns erste Amtszeit und freuen sich auf weitere acht Jahre. Kritische Töne gab es zur geplanten Sporthalle.

Andreas Karcher, erster Stellvertreter des Bürgermeisters, vereidigte bei der feierlichen Gemeinderatssitzung im Schömberger Kurhaus Andreas Leyn auf seine zweite Amtszeit und überreichte ihm die entsprechende Urkunde. Der Musikverein Schömberg umrahmte vor 300 Gästen die Feier. Die Wiederwahl sei eine Würdigung der bisherigen Arbeit gewesen, sagte Karcher. Jetzt gehe es darum, sich neue Ziele zu setzen. Karcher räumte ein, dass die Aufgabe eines Bürgermeisters nicht immer leicht sei. Er appellierte an Leyn, nicht den Glauben an das Gute im Menschen zu verlieren.

Landrat

In seinem Grußwort freute sich Landrat Helmut Riegger über die vielen Besucher im Kurhaus. Das sei bei Vereidigungen nicht oft der Fall und zeuge von großem Respekt für Leyn. Riegger bescheinigte ihm, in der ersten Amtszeit sehr viel bewegt zu haben. Als Highlight bezeichnete er den Bau des Aussichtsturms Himmelsglücks. Dafür habe er viel Prügel bekommen. Die Wellenbaddiskussion sei damit beendet worden. Schömberg sei somit ein „Juwel“ im Nordschwarzwald. Auch das Ehrenamt funktioniere in Schömberg. Riegger sagte aber auch, dass die Zeiten nicht einfacher würden. Als Beispiele nannte der Landrat die Unterbringung von Flüchtlingen, den Wohnungsmarkt, den Klimawandel, den Fachkräftemangel und die Digitalisierung. Riegger sprach von einer multiplen Krise. Dabei habe die Bürokratie enorm zugenommen. Die Kommunen seien an der Grenze zur Überforderung. Trotzdem wolle er nicht Trübsal blasen. Mit Leyn habe Schömberg einen erfahrenen Verwaltungsmanager.

Bürgermeisterkollegen

Auch Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger, Vorsitzender des Gemeindetagkreisverbands Calw, warb für Optimismus: „Wenn wir zusammenstehen, werden wir das auch schaffen.“ Im Namen aller Bürgermeisterkollegen dankte er Leyn für seine Mitarbeit und Loyalität: „Wir wissen, dass wir dir wichtig sind.“

Kirchengemeinden

Jonathan Schneider, Pfarrer der evangelischen Verbundkirchengemeinde Schömberg, Oberlengenhardt, Langenbrand, gratulierte Leyn im Namen von Schömbergs Kirchengemeinden. Er zitierte einen Psalm: Wenn Gott nicht die Stadt bewacht, dann wacht der Wächter umsonst.“ Damit wollte der Pfarrer sagen, dass es letztlich an Gott liege, wenn etwas gelinge. „Sie müssen nicht die Welt und nicht Schömberg retten“, sagte Schneider zum Bürgermeister gewandt.

Vereine

Stefan Wöhr, Vorsitzender der Schwarzwälder Trachtengruppe Schömberg, sprach als Vertreter der rund 60 Vereine in der Glücksgemeinde. Er bedankte sich bei Leyn für die gute und gedeihliche Zusammenarbeit in den vergangenen acht Jahren. Er sei auch froh über die finanzielle Unterstützung für die Vereine. Wöhr sagte aber, dass der mögliche Neubau der Sporthalle unter den Vereinsvertretern auch polarisiere. Bei diesem Projekt gehe es darum, welche langfristigen Folgen das Vorhaben habe. Hilfreich sei dabei der Blick in die Nachbarschaft von Schömberg.

Hilfskräfte

Rainer Zillinger, Kommandant der Gesamtfeuerwehr Schömberg, sprach als Vertreter der Hilfskräfte. Er erinnerte daran, dass während Leyns erster Amtszeit nach Schwarzenberg ein Notarztstandort gekommen sei. Dies bezeichnete er als kolossale Verbesserung der Notfallversorgung. Für die Zukunft hofft Zillinger, dass Leyn alles daran setze, um den Polizeiposten in Schömberg zu erhalten. Die Sicherheitslage spreche eine eindeutige Sprache. Außerdem machte er deutlich, dass sich Ausrüstung und Ausstattung der Feuerwehr ändern müssten, um auch in Zukunft 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit zu sein.

Personal

Markus Becker, Vertreter des Personalrats, sprach im Namen des Personalrats der Schömberger Gemeindeverwaltung mit seinen mehr als 200 Mitarbeitern. Er bescheinigte Leyn, nicht nur das Herz, sondern auch den Verstand an der richtigen Stelle zu haben. Leyn sei als Mensch eine große Bereicherung und mit dem Amt gewachsen. Die Mitarbeiter in der Verwaltung bezeichnete er als schlagkräftige Truppe, die den Vergleich mit der freien Wirtschaft nicht zu scheuen brauche.

Amtsinhaber Abschließend bedankte sich Leyn für das in den vergangenen Jahren Erreichte. Als Teamplayer wisse er, dass der Erfolg auf mehrere Schultern verteilt werde. Außerdem blickte er in die Zukunft und freute sich darüber, dass Siloah in der Neuen Mitte ein Pflegeheim bauen wird. Bei der Arbeit als Bürgermeister gebe es Tage voller Glück aber auch schlaflose Nächte. Leyn versicherte, weiter alles zu geben. Er wandte sich an diejenigen, die ihn nicht wählten. Er werde alles versuchen, um sie von seiner Person und seiner Arbeit zu überzeugen. Er ermutigte alle, mit Anliegen auf ihn zuzukommen. Schließlich dankte er allen ehrenamtlichen Helfern. Auch den Mitarbeitern in der Verwaltung dankte er. „Zu guter Letzt möchte ich noch meiner Familie danken. Einen solchen Beruf können Sie nur ausüben, wenn die Familie voll dahintersteht.“