Hochkarätige Ehrungen beim Sportkreis Calw: Matthias Leyn zeichnete Alfred Gerwig, Gabi Walter, Jürgen Krumm und Edmund Großmann (von links) mit dem Sportkreis-Ehrenpreis aus. Foto: Priestersbach

Beim traditionellen Jahresessen der Sportkreisräte im Überberger Landgasthof "Hirsch" wurde deutlich, dass die über 200 Vereine im Sportkreis mit ihren rund 58 000 Mitgliedern nach wie vor unter Corona und den Pandemiefolgen leiden. Gleichzeitig konnten an diesem Abend herausragende Vereinsfunktionäre aus dem Sportkreis ausgezeichnet werden.

Kreis Calw - Wie Sportkreis-Präsident Matthias Leyn in Erinnerung rief, ist der gemeinsame Abend der Sportkreisfamilie eine lieb gewonnene Tradition, um normalerweise ein Jahr mit vielen Aktivitäten zu beschließen. Doch dieses Mal war alles anders: "Die Pandemie beherrscht unseren Alltag mehr denn je", machte Matthias Leyn deutlich. Dabei werde viel über wirtschaftliche Schäden gesprochen, was auch richtig sei. Doch leider gebe es aber ebenso gesellschaftliche Schäden – denn besonders die Kinder leiden unter der Situation, und die die Vereine stehen vor sehr großen Herausforderungen.

Auch aus diesem Grund ist es den Verantwortlichen im Sportkreis wichtig, auf besonderes ehrenamtliches Engagement hinzuweisen. Mit den stets beim Jahresessen verliehenen Ehrenpreisen des Sportkreises soll vor allem ein Zeichen gesetzt und Vorbilder benannt werden. Denn diese Auszeichnung wird nur besonders engagierten Funktionären und Vereinsvertretern verliehen, die sich über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich für die Belange des Sports eingesetzt haben.

Herausragendes Engagement bescheinigte Sportkreispräsident Matthias Leyn in diesem Zusammenhang Gabi Walter, die von 1977 bis 2005 selbst aktiv Fußball gespielt hatte. Bereits in dieser Zeit war sie 16 Jahre lang als Betreuerin im Mädchenfußball bei der Spvgg Berneck/Zwerenberg aktiv. Seit fast 20 Jahren ist Gabi Walter zudem Staffelleiterin der Damen-Bezirksliga und darüber hinaus im Vorstand des Fußballbezirks Böblingen/Calw tätig.

Für seinen ebenso langen wie außergewöhnlichen Einsatz im Ehrenamt erhielt Jürgen Krumm den Ehrenpreis des Sportkreises. 1958 war er in die Skizunft Calmbach eingetreten, und insgesamt war er anschließend 53 Jahre lang in vielen Funktionen engagiert – darunter 32 Jahre als Sportausschussvorsitzender, als Skilehrer, Leiter der Skigymnastik oder Organisator zahlreicher sportlicher Events. Beim Bau der neuen Skihütte in den 70er Jahren leistete Jürgen Krumm rund 700 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Von einem ebenso vorbildlichem wie langjährigen ehrenamtlichen Engagement sprach der Sportkreispräsident bei der Ehrung von Alfred Gerwig, der seit 1995 Vorsitzender des TSV Dennach ist – und der bereits 1966 erste Funktionen als Kinderturnwart übernommen hatte. Wie Matthias Leyn betonte, hat sich der TSV Dennach dank seiner Mithilfe kontinuierlich weiterentwickelt. Daneben war Alfred Gerwig Mitbegründer des KTV Straubenhardt sowie 18 Jahre lang im Sportkreisrat engagiert.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich Edmund Großmann im Schützenkreis Calw große ehrenamtliche Verdienste erworben. Seit 1971 ist er selbst aktiver und in vielen Disziplinen erfolgreicher Sportschütze, wobei er sich etliche Jahre als Jugendleiter bei den Schützenvereinen Neuweiler und Sommenhardt für den Nachwuchs einsetzte. Seit 1995 ist er im Vorstand des Schützenkreises aktiv und 2001 wurde Edmund Großmann zum Kreisoberschützenmeister gekürt. In dieser Funktion ist er aktuell vor allem bei der geplanten Fusion der Schützenkreise Calw-Leonberg und Böblingen engagiert. Wie Matthias Leyn deutlich machte, würdige man so einen großen Einsatz gerne mit dem Ehrenpreis des Sportkreises.

Als echtes "Multitalent" wurde Magdalena Reutter vom TV Oberhaugestett bereits in der Vergangenheit geehrt – und damit wurde auch ihr vielfältiger Einsatz deutlich gemacht. Von 1964 an bis heute ist sie beispielsweise als Übungsleiterin im Geräteturnen tätig – also seit 57 Jahren. Fast 30 Jahre lang stand sie zudem als Abteilungsleiterin an der Spitze der Turnerriege im TV Oberhaugstett, doch auch als Jugendleiterin oder Gleichstellungsbeauftragte setzte sie sich im Verein tatkräftig ein.