Auch die Stadt Balingen könnte von den Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Mittwoch betroffen sein. OB Dirk Abel hat eine klare Meinung zu den gestellten Forderungen.
Die Gewerkschaft Verdi hat für Mittwoch, 5. Februar, zu Warnstreiks im Öffentlichen Dienst auch bei der Stadt Balingen aufgerufen. „In welchem Maße sich städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Warnstreik beteiligen werden, können wir aktuell nicht abschätzen“, informiert die Stadtverwaltung.
Die städtischen Kitas und Kindergärten würden die Eltern individuell informieren, heißt es weiter. Auch die Stadtwerke werden demnach von dem Warnstreik betroffen sein. Die Störungshotline und alle sicherheitsrelevanten Bereiche sollen voll funktionsfähig bleiben.
Abel: Forderungen überzogen
Zu den Forderungen von Verdi nimmt Oberbürgermeister Dirk Abel wie folgt Stellung: „Die Forderungen in der aktuellen Tarifrunde, die von Verdi erhoben werden, sind angesichts der Lage unseres Landes und der kommunalen Haushalte schlicht unangemessen und überzogen.“
Und weiter: „Ich denke, dass eine Erhöhung im Bereich der aktuellen Inflationsrate angemessen wäre, so könnte man zum Beispiel über 4 Prozent Erhöhung innerhalb von zwei Jahren nachdenken. Im Haushalt 2025 haben wir eine Erhöhung von 2,5 Prozent eingeplant. Damit liegen wir jedoch weit unterhalb der von Verdi geforderten Bereiche.“
Mehrkosten würden drohen
Für die Stadt Balingen hätten, so rechnet der OB, Gehaltserhöhungen in Höhe von 8 Prozent wie von Verdi gefordert jährliche Mehrkosten von – im Vergleich zur Haushaltsplanung mit geplanten 2,5 Prozent –mindestens 1,8 Millionen Euro zur Folge.
„Die drei zusätzlichen freien Tage würden uns mit 550 000 Euro jährlich belasten und entsprechen knapp acht zusätzlichen Stellen im Jahr. Die Verwaltung dieser drei Tage als ‚Meine-Zeit-Konto‘ würde darüber hinaus ein hohes Maß an bürokratischem Aufwand und neuen Verwaltungsstellen bedeuten.“
OB Abel ist sich sicher, dass bei Erfüllung der Forderungen harsche Sparmaßnahmen drohen würden, von denen die Bürger, aber auch die Stadtmitarbeiter direkt betroffen wären.