Die Gewerkschaft Verdi hat für Dienstag Warnstreiks im Ortenauer ÖPNV angekündigt. Das Angebot der SWEG im Kreis wird massiv betroffen sein.
Pendler sowie Schüler und deren Eltern müssen sich am Dienstag auf einiges gefasst machen: „Wir rechnen mit erheblichen Einschränkungen, sowohl im Schülerbeförderungsverkehr als auch im Pendlerverkehr“, erklärt Verdi-Gewerkschaftsekretärin Melanie Kühn am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion.
Den Warnstreik – er richtet sich konkret gegen die Landesverkehrsgesellschaft SWEG – hat die Gewerkschaft am Montagmittag angekündigt.
Die betroffene Verkehrsgesellschaft bestätigt, dass am Dienstag „in weiten Teilen des Verkehrsgebiets der SWEG mit Fahrtausfällen sowohl im Bus- als auch im Bahnverkehr der SWEG“ zu rechnen sei. „Auch der Schulbusverkehr wird voraussichtlich ausfallen.“ Auch die Ortenauer Bus-Linien der SWEG – konkret in Lahr und Umland, Offenburg und Kehl – sowie S-Bahnen im Kreis sind betroffen.
Detaillierte Infos gibt’s erst „zu gegebener Zeit“
„Die SWEG wird alles unternehmen, um die Auswirkungen des Streiks für ihre Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Jedoch werden im Streikzeitraum an manchen Standorten die Verkehre unter Umständen vollständig eingestellt bleiben müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesverkehrsgesellschaft. Eine Ersatzbeförderung für die Fahrgäste sei leider nicht möglich – konkreter wird die SWEG zunächst nicht.
Das Unternehmen bittet betroffene Fahrgäste, auf andere Verkehrsunternehmen und Verkehrsmittel auszuweichen „oder den Fahrtwunsch zu verschieben“. Detaillierte Infos zu den Fahrtausfällen würden „zu gegebener Zeit“ auf der Webseite sweg.de veröffentlicht. Telefonische Auskünfte erteilt die Servicezentrale unter Telefon 07821/9 96 07 70.
Laut Verdi-Funktionärin Kühn ist ab 4 Uhr am Dienstag mit Ausfällen zu rechnen. Auch sie konnte am Montag noch nicht sagen, wie massiv die Auswirkungen sein werden. „Bis Mittwochmorgen sollte alles wieder normal laufen“, versicherte sie. Bei einer Streikversammlung auf dem SWEG-Betriebsgelände in Lahr rechnet Kühn am Dienstagmorgen mit 100 bis 150 Teilnehmern.
Gewerkschaft fordert 350 Euro mehr pro Monat
Die betroffenen Pendler und Reisenden bittet Kühn um Verständnis. „Wir machen uns mal wieder unbeliebt aber wir haben keine andere Möglichkeit“, erklärt sie mit Blick auf den aktuellen Tarifkonflikt.
Hintergrund ist der seit Ende September abgelaufene aktuelle Eisenbahn-Tarifvertrag. Darüber befindet sich Verdi derzeit in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen. Das Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde das tabellenwirksam eine Erhöhung um drei Prozent im April 2025 vorsieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten bezeichnet Verdi als „völlig unzureichend“.
Die Gewerkschaft fordert ab sofort 350 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe von 1300 Euro. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.