Auch am Montag ist der Poststreik weitergegangen. Foto: dpa

Auch am Montag ist der Poststreik weitergegangen. Rund 3400 Briefträger, Paketzusteller und andere Postmitarbeiter aus dem Südwesten waren im Ausstand.

Stuttgart - Im Poststreik hält die Gewerkschaft Verdi den Druck weiter hoch. Etwa 3400 Briefträger, Paketzusteller und andere Postmitarbeiter aus Baden-Württemberg seien zu Beginn der zweiten Streikwoche im Ausstand, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Montag in Stuttgart. Am Freitag waren es noch 100 weniger.

Auf einer Kundgebung an diesem Dienstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz wollen Verdi-Vertreter ihrem Unmut Luft machen. Es wird mit rund 2000 Teilnehmern gerechnet. Ein Ende des unbefristeten Streiks ist vorerst nicht in Sicht.

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 „Wir weiten den Arbeitskampf schrittweise aus“, sagte ein Verdi-Sprecher. Bundesweit hätten sich am Montag rund 19.000 Angestellte beteiligt, das seien etwa 1000 mehr als bisher. Ein Post-Sprecher bezifferte die Gesamtzahl etwas niedriger auf 18.300. Die meisten Briefe und Pakete würden aber dennoch befördert: 85 Prozent der rund 65 Millionen Briefe und 75 Prozent der 3,5 Millionen Pakete.

Verdi-Forderung: Zurück in den Haustarif

Die Gewerkschaft will vor allem die 49 regionalen Gesellschaften mit geringerer Bezahlung im Post-Paketgeschäft wieder in den regulären Haustarif aufnehmen. Im Gegenzug hatte sie Anfang Juni einen moderaten Gehaltsabschluss angeboten. Das Angebot lehnt die Post aber ab. „Ein moderater Abschluss allein ist keine dauerhafte Lösung“, sagte der Post-Sprecher. „Wir müssen den Lohnkostenabstand zum Wettbewerb ausgleichen.“ Die Regionalgesellschaften mit geringerer Bezahlung seien unverzichtbar.

Die Post zahlt im Haustarif 17,70 Euro, in den Regionalgesellschaften im Schnitt nach Darstellung des Sprechers rund 13 Euro. Damit liege die Post aber auch mit den Regionalgesellschaften vielfach noch deutlich über der Konkurrenz. Verdi wirft dem Unternehmen dagegen vor, seine Gewinne von fast drei Milliarden Euro 2014 auf Kosten niedrigerer Löhne noch weiter in die Höhe schrauben zu wollen.

„Die unbefristeten Streiks zeigen, dass die Beschäftigten hinter Verdi stehen“, sagte Kocsis. Allerdings beschäftigt die Post zahlreiche Beamte, die am Streik nicht teilnehmen dürfen.