Die Rückrufe bei Ferrero weiten sich aus (Symbolbild). Foto: dpa/Victoria Jones

Jedes Jahr sind die Osterkörbe prall gefüllt mit Schokohasen und anderen süßen Leckereien. Ein Salmonellen-Alarm bei einem Süßwaren-Riesen überschattet nun jedoch die Vorfreude auf das große Schnabulieren.

Nach Deutschland und anderen europäischen Ländern hat Ferrero kurz vor Ostern auch in Australien zahlreiche Kinder-Produkte zurückgerufen. Diese seien möglicherweise mit Salmonellen belastet, teilte die für Lebensmittelsicherheit zuständige Behörde (FSANZ) am Donnerstag mit. Die Süßigkeiten, darunter Kinder-Überraschungseier, seien in großen Supermarktketten wie Coles und Woolworths verkauft worden.

„Verbraucher sollten diese Produkte nicht essen und sie für eine vollständige Rückerstattung an den Ort des Kaufs zurückbringen“, hieß es auf der Internetseite der Behörde. Die betroffenen Erzeugnisse wurden demnach in Belgien hergestellt.

In Israel ruft Ferrero als strenge Vorsichtsmaßnahme ebenfalls mehrere Kinder-Produkte zurück. Allerdings gebe es bisher keine Berichte über eine Belastung mit Salmonellen, teilte das dortige Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Die Rückrufe weiten sich aus

Ähnlich ging Ferrero in Schweden vor. Auch in dem skandinavischen Land wurden mehrere Schokoprodukte nun vorsichtshalber zurückgerufen, wie das Unternehmen auf der schwedischen Kinder-Internetseite von Ferrero schrieb. Man untersuche eine mögliche Verbindung zu den gemeldeten Fällen - auch wenn kein Test von auf den Markt gekommenen Kinder-Produkten auf Salmonellen positiv ausgefallen sei.

Auch in Tschechien und der Slowakei hat Ferrero einen freiwilligen Rückruf bestimmter Kinder-Produktchargen gestartet, die in Belgien hergestellt wurden. Über konkrete Salmonellen-Verdachtsfälle wurde in diesen Ländern bisher nichts bekannt.

Ferrero hatte zuvor bereits in Deutschland Kinder-Produkte zurückgerufen. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC nahmen Untersuchungen auf. Bislang seien 105 bestätigte Salmonellenfälle sowie 29 Verdachtsfälle registriert worden. Die meisten davon bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. In Deutschland sind demnach bislang vier bestätigte und drei mutmaßliche Fälle bekannt, in Schweden vier bestätigte Fälle. Betroffen sind auch Großbritannien, Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande und Norwegen.

Diese Chargen sind betroffen

Wie EFSA und ECDC weiter mitteilten, ist der Ausbruch durch einen ungewöhnlich hohen Anteil an Kindern gekennzeichnet, die ins Krankenhaus müssen, darunter einige mit schweren Symptomen wie blutigem Durchfall. Bestimmte Schokoladenprodukte seien als wahrscheinlicher Infektionsweg identifiziert worden.

Von dem Rückruf in Deutschland sind Chargen von Kinder-Überraschungseiern (Dreierpack) mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen April und Juni 2022 betroffen, ebenso Kinder-Schoko-Bons und Kinder-Schoko-Bons White mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022.

Zurückgerufen werden den Angaben zufolge außerdem die Produkte Kinder-Überraschung Maxi (100 Gramm), Kinder-Mini-Eggs (100 Gramm) sowie Kinder-Mix-Packungen, die einen der oben genannten Artikel enthalten, mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen August und September 2022. Alle Artikel wurden laut Ferrero in derselben Fabrik hergestellt.