Bundeskanzler Merz will sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass auch nach 2035 Fahrzeuge mit Verbrennermotor gebaut werden dürfen. Foto: Pixabay

Dass die CDU das Verbrennerverbot ablehnt, kritisiert unser Leser Bernhard Scharf.

„Aufbruch sieht anders aus“

 

Vor kurzem kam die Meldung: „CDU-Kreisverband lehnt Verbrennerverbot ab.“ Beim Lesen dieser Nachricht fiel mir der bekannte Spruch Cäsars bei seiner Ermordung ein: Auch du, mein Sohn Brutus! Nur, dass es hier heißen müsste: Auch du, meine CDU. Wieder eine (der Umwelt) in den Rücken fallende Gruppierung mehr. Da war dieser Tage zu lesen, dass wir schlimmstenfalls schon in 25 Jahren auf eine Erderwärmung um drei Grad zusteuern, aber manche wollen den Schuss einfach nicht hören: „Man spricht sich für eine innovationsfreundliche Industriepolitik in der Automobilindustrie aus“, heißt es da. Ich frage mich, welche Innovation mit dem Beibehalten des Verbrennermotors denn verbunden sein soll? Und diese Leute meinen auch noch, sie tun der Wirtschaft etwas Gutes: Dabei ist es das Hin und Her der Politik, das eine Planungssicherheit verhindert. Bosch zum Beispiel hat sich darauf verlassen, dass die E-Mobilität wächst, wie ursprünglich angestrebt. Weil aber diese gerade in Deutschland ständig von CDU/CSU und FDP (von der AFD will ich gar nicht reden) in Frage gestellt wird, ist natürlich auch Otto Normalverbraucher verunsichert, wartet ab, und schon habe ich meine selbsterfüllende Prophezeiung und kann mich auf den Verbraucherwillen berufen. Ich frage mich, wer in zehn Jahren die ganzen deutschen Verbrennerautos kaufen soll? Von Deutschland allein wird unsere Autoindustrie nicht leben können. Aufbruch sieht anders aus, meine Damen und Herren. Mit dieser Agenda lässt sich nicht mal der Status quo halten (Stillstand ist Rückschritt), geschweige denn ein ausreichend großer Teil der Bevölkerung zu den notwendigen Veränderungen motivieren. Schade.

Bernhard Scharf/Weil am Rhein

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