Die Untersuchungsämter im Südwesten hatten in allen 14 getesteten Proben von schwarz-rot-goldenen Schminkstiften verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente gefunden. Foto: dpa

Nachdem in WM-Schminkstiften gesundheitsgefährdende Stoffe gefunden wurden, will Südwest-Verbraucherschutzminister Alexander Bonde die Hersteller der Produkte nennen. Dies ist nach derzeitigem Bundesrecht jedoch verboten. Deshalb fordert er ein bundesweites Gesamtkonzept.

Nachdem in WM-Schminkstiften gesundheitsgefährdende Stoffe gefunden wurden, will Südwest-Verbraucherschutzminister Alexander Bonde die Hersteller der Produkte nennen. Dies ist nach derzeitigem Bundesrecht jedoch verboten. Deshalb fordert er ein bundesweites Gesamtkonzept.

 

Stuttgart - Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden Stoffen in WM-Schminkstiften will Verbraucherschutzminister Alexander Bonde (Grüne) Ross und Reiter nennen dürfen. Bislang sei es den Behörden durch Bundesgesetze verboten, darüber zu informieren, welche Produkte genau betroffen seien. „Wir benötigen endlich ein bundesweites Gesamtkonzept, das es uns ermöglicht, unsere Untersuchungsergebnisse zeitnah zu veröffentlichen und dabei die Namen von Hersteller und Produkt zu nennen“, sagte er am Samstag in Stuttgart. Nur so könnten Verbraucher wirklich von den Tests profitieren und ihr Kaufverhalten daran ausrichten.

Die Untersuchungsämter im Land hatten in allen 14 getesteten Proben von schwarz-rot-goldenen Schminkstiften verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente gefunden. In 9 der 14 Proben wurde der Farbstoff Lackrot gefunden, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Der Farbstoff ist seit 1993 in Kosmetik verboten. Seitdem hätten das Ministerium zahlreiche Anfragen erreicht, um welche Produkte es sich handele, sagte Bonde. Doch das dürfe man nach derzeitiger Rechtslage nicht verraten. „Das wäre nur bei einem akuten Gesundheitsrisiko möglich.“