Die WM in Katar steht in der Kritik. Auch wegen der konservativen Gesetze des Landes. Foto: dpa/Nikku

In wenigen Wochen startet die Fußball-WM. Doch nicht nur die Austragung im Winter ist ungewöhnlich. In Katar ist einiges untersagt, was für viele Fußball-Fans eigentlich dazugehört.

Schon seit der Vergabe an den Golfstaat steht die Fußballweltmeisterschaft in Katar in der Kritik. In den vergangenen zehn Jahren sollen dort beim Bau der Stadien tausende Gastarbeiter gestorben sein. Von vielen Seiten werden seit Wochen Boykottaufrufe laut. Auch Spieler und Vereine klagen über die WM. Wegen des Austragungstermins im Winter sei es für die Akteure eine erhebliche Mehrbelastung. Doch nicht nur sie werden sich umstellen müssen, sondern auch die angereisten Fans. Denn wegen der auf der Scharia basierenden Gesetze in Katar ist einiges verboten, was für viele zum Fußball eigentlich dazugehört.

So ist zum Beispiel der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit untersagt. Allerdings gibt es einige Ausnahmen. In Hotelbars und beim Fan-Festival der Fifa darf getrunken werden. Während der Partien sind Bier und Co. allerdings tabu. Wer beim Tor seiner Mannschaft der Freundin oder dem Freund um den Hals fallen möchte, sollte ebenfalls davon absehen. Denn der Austausch von Zärtlichkeiten ist in Katar nicht gerne gesehen. Das gilt nicht nur im Stadion, sondern allgemein in der Öffentlichkeit.

Homosexuelle sind in Katar unerwünscht

Homosexualität ist in Katar verboten. Es gibt keine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen oder eheähnlicher Lebensgemeinschaften. Wie Recherchen dreier Schwedischer TV-Sender zeigten, sind homosexuelle Gäste von einigen offiziellen Hotels der WM ausgeschlossen. Die Journalisten fragten bei 69 von der Fifa empfohlenen Hotels an. Drei von ihnen antworteten offen, dass in ihren Hotels schwule Pärchen kein Zimmer buchen können. Und selbst unverheiratete heterosexuelle Paar können Probleme bekommen. Wer unehelichen Geschlechtsverkehr hat, kann sogar ins Gefängnis kommen.

Was zu Problemen kommen kann.

Beleidigendes Verhalten ist in Katar nicht erlaubt. Dazu zählt auch, jemandem den Mittelfinger zu zeigen. Wer dem Schiedsrichter nach einer schlechten Entscheidung seine Meinung kundtun will, sollte sich also beherrschen und auch nicht laut werden. Denn Fluchen ist ebenfalls verboten. Ein Verstoß kann im schlimmsten Fall sogar im Gefängnis enden.

Freizügige Fan-Outfits wird man in den Stadien in Katar wohl nicht sehen. Denn knappe, transparente oder tief ausgeschnittene Kleidung ist unerwünscht. Schultern und Knie sollten immer bedeckt sein.

Ob die Fans sich bei der WM wirklich an die konservativen Regeln des Landes halten werden, wird sich zeigen. Und auch, wie hart das Land bei etwaigen Verstößen durchgreifen wird.