Hans-Joachim Lippus Foto: Lippus

Die Anzeige gegen Unbekannt des Hausener Bürgermeisters Stefan Weiskopf stößt im Verwaltungsverband Oberes Schlichemtal auf harte Kritik. Sein Kollege aus Dautmergen, Hans Jaochim Lippus, findet klare Worte.

Schömberg - Der Dautmerger Bürgermeister hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg: "Das ist ein Knieschuss und für den Verband schädlich." So stuft Lippus, langjähriger Geschäftsführer des Verbands, die Anzeige gegen Unbekannt durch seinen Hausener Kollegen Stefan Weiskopf ein.

"Schaden entstanden"

Dieser hatte die Anzeige gestellt, weil der Gemeinde Hausen ein finanzieller Schaden entstanden sei. Dabei, betonte Weiskopf in der Sitzung des Verwaltungsrats am Mittwoch in der Schömberger Zehntscheuer, sei die Anzeige nicht gegen den Verband gerichtet. Ihm gehe es darum, Schaden von der Gemeinde abzuwenden, der nicht gering sei.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt aufgrund der Anzeige nun gegen Verantwortliche des Verbands – insbesondere im Zusammenhang mit nicht angepassten Gebührensatzungen.

Für Lippus ist die Anzeige schlichtweg ein Unding: "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Verbandsgeschäftsstelle", sagte er: "Ich verurteile das aufs Schärfste. Das tut dem Verband nicht gut, weder nach innen noch in der Außendarstellung." Man sei auf dem Weg gewesen, sich zu formieren, führte er weiter aus: "Dann kam diese unsäglich Geschichte. Das ist mehr als bedauerlich." Lippus sprach von einer "Selbstvernichtung" und wies auch auf die enormen Kosten hin, die die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen mit sich bringen. Sein Fazit: "Man hätte diese Situation auch anders lösen können und man hätte auch anders miteinander umgehen können."

"Nicht förderlich"

Der Verbandsvorsitzende Karl-Josef Sprenger merkte dazu an: "Alle Aktionen, die Unruhe in den Verband bringen, sind nicht förderlich, um die Bewältigung der Aufgaben zu beschleunigen."