Das einstige Wohnhaus des Stadtpark-Stifters Christian Wilhelm Jamm wird zum zweiten Mal Schauplatz für Workshops und Ausstellungen der "Villa-Jamm-Artists". Foto: Stadt

Das Format "Villa-Jamm-Artists" wird in diesem Sommer fortgesetzt. Es gibt wieder zwei Opernproduktionen und eine große Ausstellung mit Kunst aus Costa Rica. In der Villa residieren wieder mehrere Künstler.

Lahr - Die im vergangenen Jahr aus ihrem Dornröschenschlaf geweckte Villa im Lahrer Stadtpark steht wieder im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe mit vielen Workshops und einer temporären Präsenz von Künstlern und Kulturschaffenden. Beim Blick in das wieder 60-seitige Programmheft wird aber schnell klar: Das Format "Villa-Jamm-Artists" fällt in seiner zweiten Ausgabe nicht so üppig aus wie 2021, obwohl wieder mehr als 150 Kulturschaffende involviert sind. Insgesamt 17 Produktionen, fünf Vernissagen und 49 Workshops stehen auf dem Tableau.

Das Projekt ist dieses Mal nicht mit heißer Nadel gestrickt, in der städtischen Verwaltung gibt es viele helfende Hände. Kulturamtsleiterin Cornelia Lanz war erneut stark in die Konzeption eingebunden, ist mittlerweile aber im Mutterschutz. Die Projektleitung liegt in den Händen des im Januar verabschiedeten Bezirkskantors Hermann Feist und der Freiburger Künstlerin Annika Stumpp. Wie Bürgermeister Guido Schöneboom bei der Programmvorstellung betonte, wurde viel aus der Nachbetrachtung der ersten Ausgabe der "Villa-Jamm-Artists" gelernt und manche Kinderkrankheit ausgemerzt. Die in der Villa untergebrachte Mineraliensammlung der Stadt konnte noch nicht aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden, bei Interesse soll eine Besichtigung aber möglich sein. Angesichts des Stellenwerts der Sammlung soll hier laut Museumsleiterin Gabriele Bohnert aber eine zeitnahe Lösung gefunden werden.

Das erste Highlight wird am Sonntag, 22. Mai, ab 11 Uhr die Eröffnung der gemeinsam mit dem Freundeskreis Alajuela-Lahr organisierten Ausstellung "Pura Vida – Freiheit und Unabhängigkeit" setzen. Mehr als ein Dutzend Künstler aus Costa Rica werden rund 20 Skulpturen und mehr als zwei Dutzend Gemälde und Bilder zeigen.

Am Freitag, 3. Juni, ist ab 17 Uhr die Premiere der wieder in Lahr produzierten Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai angesetzt. Auf der Bühne des Musikpavillons werden viele der Akteure des vergangenen Jahres stehen, Michael Güttler wird die Stuttgarter Philharmoniker dirigieren.

Einem eher experimentellen Ansatz folgt die zweite Produktion, die als "Nachspiel" am 7. und 8. Oktober angesetzte Inszenierung von Peter Iljitsch Tschaikowskis Oper "Jeanne Dark". Auf dem Programm stehen weitere musikalische Aufführungen, unter anderem auch eine Uraufführung mit Radmila Besic (Gitarre) und Dietrich Cramer (Violas) aus Costa Rica, am 27. Juli. Am 23. Juli ist wieder ein Treffen der Alphornbläser angesetzt.

Als Residenzkünstler zeigen Evgenya Scherer, Mayjia Gille, Renate Henninger, Marianne Hopf, Hein Treiber, Christine Michaela Beiser, Jan Gines Alvarez, Cornelia Scherzer und Beate Axmann Präsenz. Im August steht wieder ein Performanceprojekt mit Künstlern aus dem Iran auf dem Programm. Als Residenzartist konnte aber auch der aktuelle Heinrich-Böll-Preisträger José F.A. Oliver, der Impresario des "Hausacher Leselenz", gewonnen werden. Er lädt zu Workshops ein und liest am 27. August in der Villa Jamm.