Auch in diesem Jahr finden in Villingen-Schwenningen keine Weihnachtsmärkte statt. Foto: Kienzler

Die Weihnachtsmärkte in Villingen-Schwenningen, die eigentlich kommende Woche starten sollten, sind abgesagt worden. Dies hat Oberbürgermeister Jürgen Roth am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung verkündet. Auch weitere Veranstaltungen finden nicht statt.

Villingen-Schwenningen - Die Vorzeichen waren nach den jüngsten Entwicklungen hinsichtlich der Corona-Pandemie eigentlich klar. Nachdem das Land Baden-Württemberg die Alarmstufe ausgerufen hatte, hätte die Märkte nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden können.

2G-Pflicht wäre notwendig geworden

So gelten für Besucher bei Weihnachtsmärkten die 2G-Pflicht. Wer zum Beispiel eine Bratwurst essen oder einen Glühwein trinken möchte, muss nach Angaben des zuständigen Ministeriums einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. Für den Besuch von Verkaufsständen, die ausschließlich Waren und Lebensmittel anbieten, die nicht zum sofortigen Verzehr gedacht sind, ist ein Impf-, Genesenen- oder Testnachweis nicht erforderlich. Das heißt, auch Ungeimpfte können auf dem Weihnachtsmarkt einkaufen.

Kontrolle wäre kaum machbar

Dies zu kontrollieren und umzusetzen sei laut Oberbürgermeister Jürgen Roth kaum machbar. Insbesondere deshalb, weil die Stadt den Villinger Weihnachtsmarkt ins Straßenkreuz der Innenstadt verlegt hatte – um den Abstand zwischen den Ständen wahren zu können. Zugänge und damit einhergehend die 2G-Regelung zu überprüfen, ist hier aber quasi nicht möglich. "Das ist eine hoffentlich nachvollziehbare Entscheidung", äußerte sich das Stadtoberhaupt in der Gemeinderatssitzung.

Zuvor hatte die Stadtverwaltung verkündet, dass ein Corona-Krisenstab über das weitere Vorgehen hinsichtlich der Weihnachtsmärkte (26. November bis 5. Dezember in Villingen und 10. bis 19. Dezember in Schwenningen) entscheiden soll. Bis zur Gemeinderatssitzung wollten sich die Verantwortlichen aber nicht in die Karten blicken lassen.

Verwaltung fährt massiv herunter

Stattdessen verkündete Roth darüber hinaus, dass neben den Weihnachtsmärkten auch der weihnachtliche Kunsthandwerkermarkt im Franziskanermuseum nicht stattfinden kann. Die derzeitige Situation hat zudem auch schon Auswirkungen auf die ersten städtischen Veranstaltungen im neuen Jahr: Die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr am 1. Januar 2022 beim Hölzlekönig wird laut Stadtverwaltung – wenn überhaupt – nur in kleinem Rahmen stattfinden. Darüber hinaus wird der Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters am 9. Januar 2022 auf das zweite Quartal verschoben.

Auch verwaltungsintern reagiert die Stadt nun, nachdem vergangene Woche noch mehr als 350 Mitarbeiter eine Personalversammlung in Präsenz abgehalten hatten, ohne die 3G-Regelung zu kontrollieren. Mitarbeiter sollen laut des Oberbürgermeisters vermehrt ins Homeoffice, Besprechungen werden nur noch digital abgehalten. Roth: "Wir fahren also massiv runter."