Freuen sich auf einen inspirierenden Abend und rege Beteiligung: Reinhold Hummel (von links), Rose Zenthummel und Bruno Arm von der Attac Regionalgruppe vor dem Eingang der Pauluskirche in Schwenningen. Foto: Schölzel

Wohnen ist ein Menschenrecht – unter diesem Motto lädt die Regionalgruppe Attac zusammen mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Rahmen der Schwenninger Vesperkirche zu einer Diskussionsrunde ein.

VS-Schwenningen - Was ist machbar auf dem Wohnungsmarkt? Wie viel tut die Stadt Villingen-Schwenningen, um bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten? Welche Steuerung ist gewünscht, was ist machbar und was ist unter Marktbedingungen möglich und wünschenswert? Mit diesen Fragen wird sich eine Veranstaltung am Donnerstag, 30. Juni, in der Pauluskirche befassen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Schwenningen im Rahmen der Vesperkirche.

Situation vor Ort beleuchten

Die Organisatoren und Initiatoren des Abends, Rose Zenthummel und Bruno Arm als Vertreter von Attac sowie Reinhold Hummel befassten sich im Vorfeld der Veranstaltung rund ein Jahr mit dem Thema Armut. "Um die sozial-ökologische Transformation der Erde zu schaffen, darf man nicht nur den ökologischen Part sehen. Sonst bleibt der soziale Part davon auf der Strecke", mahnt der ehemalige Psychologe Arm. Die Folgen davon könnten aus seiner Sicht verheerend sein: "Teile der Gesellschaft dürfen nicht abgehängt werden. Sonst droht die Gefahr der Extremisierung."

Das Motto des Abends "Wohnen ist ein Menschenrecht", komme daher nicht von ungefähr: Immer mehr Menschen mit mittlerem und kleinen Einkommen können sich keine angemessene Wohnung leisten, günstige Wohnungen seien heutzutage Mangelware, so die Sicht der Veranstalter.

"Wir wollen mit dem Abend vor allem auch die Situation hier vor Ort beleuchten. Nicht nur das abstrakte Große und Ganze zu betrachten, das ist uns super wichtig", so Zenthummel. Sie verweist dabei auf den Großbrand in der Schwenninger Lessingstraße. Die Stadt habe bei den Lebensumständen und Zuständen in den Häusern nichts tun können. "Gibt es hier keine regulativen Formen, eine solche Katastrophe zu verhindern und wieso nicht? Was fehlt gesetzgeberisch dafür? Das sind Fragen, die man sich an diesem Abend stellen kann", so Zenthummel.

Hochkarätige Gäste erwartet

Die Organisatoren der Veranstaltung betonen aber auch, keine bloße Kritik üben zu wollen. "Wir wollen niemanden an den Pranger stellen", versichert Arm. Viel wichtiger sei es, eine interessante Diskussion aufleben zu lassen und die Impulse an die Vertreter und Akteure aus der Politik weiterzugeben.

Zu diesem Zwecke werden einige wichtige Gäste erwartet. Eingeladen sind unter anderem Nicola Schurr (SPD), Frank Bonath (FDP), Klaus Martin (CDU) sowie die Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur (SPD) und die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne).

Auch aus der Verwaltung werden Gäste erwartet. So wird Jürgen Stach vom Sozialdezernat des Schwarzwald-Baar-Kreises, VS-Bürgermeister Detlev Bührer, Anita Neidhardt-März, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes und Axel Rieger, Geschäftsstellenleiter des Mieterbunds, vertreten sein.

Werner Rügemer, Publizist und Philosoph aus Köln, und Rainer Müldner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen, werden ebenfalls vor Ort sein und in kurzen Vorträgen wichtige Impulse vermitteln.

Organisatoren hoffen auf rege Beteiligung

Alle Interessierten und Betroffenen sind eingeladen, in der kostenlosen Diskussionsveranstaltung ihre Fragen zu stellen und ihre Sorgen zu äußern. Auch Eigentümer und Vermieter seien willkommen. "Ausschließen wollen wir niemanden", so die Organisatoren. Das Publikum sei dennoch das Wichtigste. "Die Zuhörer sollen sich unbedingt zu Wort melden. Wir brauchen aktive Beteiligung", so Arm. "Das wird eine hochkarätige Veranstaltung mit wichtigen Gästen", wirbt Arm.

Info: Attac

Die Regionalgruppe Attac Schwarzwald-Baar wurde 2010 gegründet. In ihren monatlichen Treffen beschäftigt sich die Gruppe mit ökologischen und sozialpolitischen Themen. Die Ziele der Organisation sind unter anderem nachhaltiges Wirtschaften, Klimagerechtigkeit, soziale Sicherheit und Steuergerechtigkeit.