Aynsley Lister, Jono Martin und Craig Bacon spielen packenden Blues im Kulturbesen. Foto: Ziechaus

Bei seiner Tour durch Deutschland namens "Eyes Wide Open" hat der Gitarrist Aynsley Lister in kleiner Besetzung im Kulturbesen in der Geißhalde in Schramberg gastiert.

Schramberg - Während er mit seinem Trio die Musikszene im deutschsprachigen Raum zwischen Kufstein und Frankfurt für Rhythm and Blues erkunden wollte, ging es für das Publikum im Besen mit vielen Musikern aus Bands der Region natürlich um das Hören des Gitarristen.

Schnörkelloser Stil

Genaues Hinhören war schon bei den ersten Klängen von den Gitarren von Aynsley und seines Bassisten Jono Martin angesagt, die vom knallharten Beat von Drummer Craig Bacon angetrieben wurden. Schon mit dem ersten Stück vom "Quiet Boy" blieb der Junge an der Lead-Gitarre nicht still, sondern Aynsley setzte die starken Akzente von den Saiten, klar und schnörkellos im Stil des City-Blues aus Manchester. Und seine Kollegen machten auch schnell deutlich, dass sie nicht nur den Rhythmus und Takt halten wollten, sondern auch ein Solo vom Bass zupfen und das Blues-Thema auch auf den Fellen weiterführen konnten.

Immer Platz für ein Solo

Das alles lief ohne große Schau ab, ein kurzer Blick auf die andere Seite zu Jono oder mal zurück zum Schlagzeuger und es gab Raum für ein zusätzliches Solo, so als gehörte das schon immer an der Stelle dazu. Als Trio war die Band schon auf das Minimum reduziert, aber in keinem Moment war ein Fehlen zu hören oder zu spüren. Die Spannung lag in den Geschichten, die hart von den Saiten fielen oder wie bei "Bide my Time" auch abtropften. Aynsley erzählte mit seinen eigenen, teilweise ganz neuen Stücken seine Geschichten, bat mit "Stay" ganz eindringlich, zu bleiben; oder er wünschte, doch all das zu glauben, was zu sehen, besser zu hören sei.

Nach einem packenden Solo aus dem Publikum bewundernd zu hören war ein lang gedehntes "sauber", ein dickes schwäbisches Lob für den Mann aus Leicester, der auch Sinn für Local Beer hatte und versprach schon deshalb einmal wieder zu kommen. Auch für das Versprechen prasselte ein dicker Beifall und animierte für eine Zugabe zur Zugabe. Dabei hatte die Band den "Purple Rain" von Prince zuvor schon als erdigen Blues in leuchtenden Farben von den Saiten fließen lassen – besser geht es nicht.

Infokasten: „Weiter geht’s“

Nicht wie üblich doppelt, sondern gleich im Dreierpack geht es im Schramberger Kulturbesen nun weiter: Bereits morgen, Donnerstag, 25. November, kommt mit Arno Haas Schrambergs bekanntester Musiker in die Geißhalde – und der Saxofonist von Weltformat bringt wieder einen seiner "Friends" mit. Die Sängerin Eva Leticia Padilla – kurz "Lety" – stammt aus der New Yorker Bronx. Über viele Jahre war das Temperamentsbündel exzessiv und weltweit auf der Bühne und im Studio aktiv; so kam sie nach Deutschland. Zu ihren Karrierestationen zählen Coaching- und Casting-Tätigkeiten bei Star Search, Popstars und The Voice of Germany oder Zusammenarbeiten mit der Blue Man Group sowie Peter Maffay.

Kabarett pur ist tags darauf, Freitag, 26. November, angesagt, wenn Leibssle mit seinem Programm "Freilich! Im Gegenteil sogar!" gastiert. Leibssle philosophiert. Über die Entstehung von Württemberg. Die Gefahren im Kreisverkehr. Warum Männer Fleisch essen müssen. Oder was die erste Giraffe dieser Welt mit Politik zu tun hat. Eine Urgewalt mit großartiger Bühnenpräsenz, heißt es in einer Mitteilung.

Abschließend stehen am Samstag, 27. November, "Dead Horse" auf der Bühne, die die besten Titel von Guns ’n Roses originalgetreu live auf die Bühne bringen werden. Ob Balladen oder härtere Kaliber – jeder kommt auf seine Kosten wenn die Jungs loslegen und die Erinnerung an die Hochzeit der Gunners wecken, verspricht der Kulturbesen-Verein.

Karten für die Veranstaltungen können unter Telefon 0160/92 06 52 14 reserviert werden. Sie beginnen alle um 20 Uhr, es gilt 2G.