Die traditionsreiche Veranstaltung auf dem Fohrenbühl bietet über die Pfingstfeiertage außer den Marktständen zusätzlich Blasmusik und kulinarische Angebote. Auch ein Kinderkarussell für die kleineren Besucher zählt zu den Attraktionen.
Zum Auftakt des Geschehens steigt am Samstag, 18. Mai, ab 20 Uhr im Festzelt die Schellenmarkt-Party mit der Band „Gipfelstürmer“ vom Kaiserstuhl. Der Eintritt beträgt fünf Euro.
Mit dem Kram- und Jahrmarkt, der neben Ständen und Kinderkarussell noch einiges mehr aufzubieten hat, geht es am Sonntag, 19. Mai, weiter. Um 10.30 Uhr beginnt der Frühschoppen mit dem „Original Schwarzwaldquintett” im Festzelt, heißt es von Seiten der Organisatoren. Ab 14.30 Uhr sorgt die Trachtenkapelle Langenschiltach für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung.
Das eigentliche Marktgeschehen beginntam Samstag
Ein Floh- und Krammarkt steht am Pfingstmontag, 20. Mai, auf dem Programm. Zunächst wird ab 10.30 Uhr im Festzelt ein ökumenischer Festgottesdienst zelebriert. Ab 12 Uhr startet der Frühschoppen mit dem Musikverein Harmonie aus Sulzbach. Den weiteren Tag gestaltet ab 15 Uhr der Trachten- und Musikverein Reichenbach mit der Kinder- und Trachtentanzgruppe bis zum Festausklang.
Der Schellenmarkt besitzt Tradition zu Pfingsten auf dem Fohrenbühl. Einer der vielen Bräuche, die in Vergessenheit geraten, waren die im Schwarzwald zu Pfingsten an mehreren Orten abgehaltenen Schellenmärkte. Übrig geblieben ist im Mittleren Schwarzwald nur der „Fohrenbühler Schellenmarkt“, der bis 1548 nachgewiesen ist. Auf der Passhöhe trafen sich Hirtenbuben, Mägde und Knechte, denn Pfingsten war für sie die Zeit zum Tausch von „Schellen”. Jeder Hirte war bestrebt, mit harmonischem Läuten seiner Herde zu bestechen. Gleichzeitig konnten sie geschnitzte Flöten, kleinere Werkzeuge und Handarbeiten zu verkaufen. Schon um 1900 wurden auch gewerblich gefertigte Schellen, Schleckereien und Strickwaren angeboten. Bis Beginn der 1950er-Jahre fand der Markt auf und entlang der Passstraße zwischen Landgasthof „Schwanen” und „Adler“ statt. Als der Verkehr zunahm, wurde von den Behörden gefordert, dass einer der landwirtschaftlichen Betriebe Gelände zur Verfügung stellen sollte, sonst werde der Markt unterbunden. „Jung-Schwanen“-Wirt Karl Lauble bot die hinter dem Gasthof gelegene Wiese an. Ende der 1960er waren die Menschenmassen längst nicht mehr in den Gasthöfen unterzubringen. Karl Lauble stellte ein Festzelt auf, baute nach und nach den Schellenmarkt aus.
Glockenstand
Noch immer zeugt der Schellen- und Glockenstand der Familie Moosmann aus Tennenbronn vom Ursprung des Fohrenbühler Schellenmarkts