Grün, Gelb, Rot – die klassischen Ampelfarben gelten auch für die CO2-Messgeräte der Azubis von Vega, Grieshaber und Supfina. Auch ihr technischer Ausbilder Nico Obert ist begeistert. Foto: Vega

Für bessere Luft in Schulen und Kindergärten haben Azubis von Vega, Supfina und Grieshaber Precision 600 CO2-Messgeräte ertüftelt und gespendet.

Schiltach - In vielen Kindergarten- und Klassenräumen zwischen Schramberg, Alpirsbach und Steinach ist die Luft messbar frischer und das Corona-Risiko damit geringer geworden. Wann genau gelüftet werden sollte, das zeigen dort inzwischen CO2-Ampeln an: Messgeräte, die je nach Luftqualität grün, orange oder rot leuchten.

Techniknachwuchs zeigt Können

Die Idee dazu hatten Azubis der Grieshaber-Gruppe – und sie waren auch mit im Boot, als die wertvollen Spenden übergeben werden konnten. Wenn bei Vega, Grieshaber oder Supfina "aus den Ideen und Experimenten ihrer Azubis echte Produkte werden, dann erhält der Techniknachwuchs am Ende Gelegenheit zu zeigen, was er draufhat. Regelmäßig werden die erfolgreichen Projekte den Chefs und Kollegen präsentiert", teilen die Unternehmen mit.

Mit selbst designten CO2-Sensoren überzeugte ein Grieshaber-Azubiteam dieses Jahr nicht nur seine Ausbilder: Auch Vega-Geschäftsführerin Isabel Grieshaber war begeistert von den handlichen, runden Messgeräten. Und zwar nicht nur als Unternehmerin, sondern vor allem als Mutter dreier kleiner Kinder im Schul- und Kita-Alter.

Wie am besten lüften?

Wie lüftet man eigentlich richtig in Kindergärten und Klassenzimmern? Das beantwortete lange Zeit jede der Schulen der Region auf eigene Weise. Kein Wunder, wenn selbst die offiziellen Empfehlungen von Umweltbundesamt, Max-Planck-Gesellschaft oder TU-Berlin weit auseinanderklaffen, meinen die Unternehmen. "Das praktische Ergebnis kennen viele frühere Schülergenerationen sicher noch aus eigener Erfahrung: Es variiert meist zwischen ›Dauerlüften bei Eiseskälte‹ und ›stickiger Luft bei mal eben kurz gekipptem Fenster‹", heißt es weiter.

"Wir brauchen CO2-Ampeln in den Schulen", war Isabel Grieshaber überzeugt und gab damit den Anstoß, um aus einem kleinen Azubi-Versuch ein großes Entwicklungsprojekt zu machen.

Lüften macht den Kindern Spaß

"Mit den CO2-Sensoren sind die langen Diskussionen, wann der richtige Zeitpunkt zum Lüften ist, zum Glück beendet", freut sich Felix Göpper, der als Lehrer am Bildungszentrum Haslach mit seiner Klasse schon im Sommer in den Genuss eines Messgeräts kam. Sabrina Kasper, Leiterin des katholischen Kindergartens St. Martin in Schiltach, beobachtet zudem, dass die Kinder nun mitdenken und aktiv helfen. "Die Sensoren bringen nicht nur Sicherheit, sondern auch Spaß", erklärt sie.

Azubis lernen "enorm viel"

Dass die schützenden CO2-Ampeln durch die Grieshaber-Gruppe gespendet wurden, entlastet viele Schulbudgets. Doch auch bei den Urhebern, Technikern und Konstrukteuren der 600 Messgeräte ist man überzeugt, profitiert zu haben. Die Azubis betonen, dass sie "enorm viel" gelernt hätten: "Ein Projekt und ein neues Produkt von Anfang an mit zu gestalten, selbst mit auszuliefern und im Einsatz zu sehen, ist definitiv ein Highlight", sagt Marvin Herrmann. Noch mehr freuen würde ihn und sein Azubi-Team laut Mitteilung, wenn die Sensoren dazu beitragen, dass die Schulen in der jetzigen vierten Corona-Welle für alle offen bleiben dürfen.