Aus der Hand des VdK-Landesverbandsvorsitzenden Hans Josef Hotz (rechts) durfte der scheidende Kreisverbandsvorsitzende Horst Vahsen zusammen mit seiner Frau Marlies die Ernennungsurkunde zum Ehren-Kreisvorsitzenden entgegennehmen. Links der neue Kreisverbandsvorsitzende Helmut Dolderer. Foto: Tröger

Mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des VdK-Kreisverbands Calw wurde ein "Urgestein" des Sozialverbands beim Kreisverbandstag in Schömberg aus der aktiven Vorstandsarbeit verabschiedet.

Schömberg - Auf Horst Vahsen treffe das Wort "Urgestein" im besten Wortsinne zu, sagte der Landesvorsitzende des VdK, Hans Josef Hotz in seiner Ansprache und der Laudatio zu Ehren des langjährigen Kreisvorsitzenden. Vahsen trat vor 55 Jahren in den Sozialverband ein und hat in den vergangenen 20 Jahren Verantwortung sowohl im Ortsverband Schömberg wie auch im Kreisverband Calw, im Bezirksverband Südwürttemberg-Hohenzollern und im Landesverband Baden-Württemberg übernommen. Zunächst war er ab 2003 Vorsitzender des Ortsverbands und ab April 2005 dann Vorsitzender des Kreisverbands Calw.

"Du warst immer ein politischer Mensch, jedoch nie ideologisch"

Auf Bezirks- und Landesverbandsebene engagierte sich Vahsen – und wird das auch weiterhin tun - als Schriftführer. "Ich bin froh, dass du nicht ganz gehst", gestand denn auch Hotz, dass "sein Wissen, seine Visionen von einem modernen Sozialverband und er selbst als Gedanken- und Impulsgeber uns noch weitere Jahre erhalten bleiben". Ein Markenzeichen Vahsens sei, dass er immer das Gesamte im Blick habe, "dass du sofort erkannt hast: wenn ich ein Rädchen drehe, drehe ich auch am Ganzen", so der Landesvorsitzende weiter. Vahsen könne begeistern und überzeugen, dies belegten die steigenden Mitgliederzahlen unter seiner Ägide. "Du warst immer ein politischer Mensch, jedoch nie ideologisch", bescheinigte Hotz dem scheidenden Kreisvorsitzenden, "und du warst immer auch bereit, über deine eigene Position nachzudenken und hast auch Gegenwind standgehalten, wenn du überzeugt warst."

Hotz schloss in die Würdigung der Verdienste von Horst Vahsen dessen Ehefrau Marlies mit ein, als er ihm die Urkunde zur Ernennung zum Ehren-Kreisvorsitzenden überreichte. Vor der Ansprache des Landesvorsitzenden durfte Horst Vahsen aus der Hand des Vorsitzenden des Bezirksverbands Südwürttemberg-Hohenzollern Jürgen Neumeister zu seiner großen Überraschung schon die Ehrenurkunde samt goldener Ehrennadel des VdK-Bundesverbands in Empfang nehmen. "Ich bin überwältigt und finde keine Worte mehr", sagte gerührt der so Geehrte, "Ich weiß gar nicht, ob ich so großes Lob verdient habe."

"Sie waren mir 20 Jahre ein Weggefährte."

Seine Glückwünsche zum neuen „Amt“ als Ehrenvorsitzender überbrachte Norbert Weiser, Sozialdezernent des Landkreis Calw: "Sie waren mir 20 Jahre ein Weggefährte.", so Weiser, der Vahsen auch Hartnäckigkeit bescheinigte, als es darum ging, die VdK-Geschäftsstelle in Calw und das kostenlose Beratungsangebot von Landkreis und VdK zu etablieren. "Sie waren und sind ein Glücksfall für Schömberg und den Landkreis. Sie haben mitgewirkt, dass der VdK ein großer und leistungsfähiger Sozialverband im Kreis Calw wurde." Weiser bot dem Nachfolger von Vahsen, dem bei der Versammlung gewählten neuen Kreisverbandsvorsitzenden Helmut Dolderer an, demnächst Gespräche zu führen. Für die aufgezeigten Blickwinkel sowie die sachliche und konstruktive Zusammenarbeit bedankte sich der Bürgermeister der Glücksgemeinde Schömberg, Matthias Leyhn, bei Vahsen. "Wir hatten in den vergangenen sieben Jahren meiner Amtszeit viele, auch kritische Gespräche und Sie haben den Finger in die Wunden mancher Probleme gelegt", so der Schultes, es sei jedoch ein Glück, dass Vahsen in Schömberg wohne.

"Es ist nicht einfach, über dich etwas zu sagen, weil man nicht weiß, was man weglassen soll", sagte der Bezirksverbandsvorsitzende Neumeister in seiner Laudatio. Er habe Vahsen als junger Mensch 2004 kennengelernt, "und du hast für mich eine Vaterrolle eingenommen und mich immer unterstützt", sprach er seinen Dank aus.

"Das Ehrenamt ist Arbeit, die unbezahlbar ist"

"Das Ehrenamt ist keine Arbeit, die bezahlt wird, sie ist Arbeit, die unbezahlbar ist", lenkte der Vorsitzende des Kreisseniorenrats Eberhard Fiedler den Blick erneut auf die großen Verdienste Vahsens zugunsten der Schwachen, Kranken und Behinderten in der Bevölkerung. Der VdK und der Seniorenrat ergänzten sich, so Fiedler, beide wollen den Menschen helfen, wo sie es brauchen.

In seinen Abschiedsworten ließ Vahsen seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in den verschiedenen Gremien nochmals Revue passieren. Als er gefragt wurde, ob er den Vorsitz im Ortsverband übernehmen möchte, kurz nachdem er in den Ruhestand getreten ist, habe seine Frau gesagt: "Eigentlich könntest du das machen und Zeit hast du jetzt auch." Deshalb gelte ihr sein ganz besonderer Dank, denn ohne ihre Unterstützung hätte er die doch zeitraubende ehrenamtliche Tätigkeit nicht über so viele Jahre ausüben können. "Es war eine Zeit, in der ich viele Menschen kennenlernen durfte, Ideen aus dem Umfeld umsetzen konnte und in der Spätphase meines Lebens offen bleiben durfte für neue Ideen und technische Entwicklungen", bekannte Vahsen. "Ich kann nur sagen: Danke, ich habe es gerne gemacht, es hat mir gutgetan und was mir fehlen wird, wird die Zukunft zeigen."