Die Hängebrücke in Bad Wildbad lockt viele Besucher an. Das Sicherheitsgitternetz wurde beschädigt. Foto: Mutschler (Archiv)

Seit 2018 lockt die Hängebrücke Wildline jährlich Tausende Besucher auf den Sommerberg. Um die Brücke sicher zu überqueren, gibt es einen Handlauf, darunter sichert ein Gitternetz die Besucher. Jetzt wurde dieses Netz absichtlich beschädigt.

Bad Wildbad - In 60 Metern über dem Grund überspannt die Hängebrücke Wildline in Bad Wildbad die Bärenklinge, ein kleines Seitental vom Sommerberg hin ans südliche Ende Bad Wildbads. Die Gitterrostkonstruktion hat eine Spannweite von 380 Metern und lockt jährlich viele tausend Besucher an, die sich über die wackelige Attraktion wagen und in der Mitte die Aussicht hinunter ins Tal genießen.

Für die Sicherheit der Besucher gibt es einen Handlauf. Darunter verläuft bis zum Gitterrost des Brückenbodens ein Stahl-Gitternetz. Ebenfalls zur Sicherheit der Besucher. Dieses wurde jetzt – offenbar mutwillig – beschädigt. Eine Gefahr für die Besucher habe aber nicht bestanden, versichert Julius Müller, der Regionalleiter Hängebrücke bei der Wildline Bad Wildbad GmbH & Co. KG, dem Betreiber der Brücke.

Nicht-tragendes Stahlseil

"Bei der beschädigten Stelle handelt es sich um ein nicht-tragendes, kleines Stahlseil am Gitternetz unterhalb des Handlaufes. Das Loch an sich war nicht groß, Handlungsbedarf bestand aber dennoch, damit sich das Loch nicht weiter vergrößert", teilt Müller auf unsere Nachfrage unserer Redaktion mit.

Das Loch im Netz am Laufsteg sei am Mittwochabend, 4. Januar, beim täglichen Rundgang durch einen Wildline-Mitarbeiter entdeckt worden, so Müller weiter.

Diese Kontrollen fänden täglich statt, erklärt Müller, und zwar vor Beginn und zum Ende des Betriebs jeweils einen Brückengang. Einerseits soll so angefallener Müll beseitigt werden, andererseits gehe es eben auch darum, "mögliche Beschädigungen an der Einrichtung oder um die Einrichtung herum zu entdecken", sagt Müller.

Nur Vermutungen

Wie der Schaden verursacht wurde, kann er aber nicht sagen: "Wir können leider nur Vermutungen aufstellen, der Schaden ist aber nicht durch Ermüdung des Materials entstanden. Es gibt allerdings keine Zeugen oder Erkenntnisse aus den Überwachungskameras."

Müller vermutet, dass das Loch mit einem Taschenmesser oder einer Zange ins Gitter geschnitten worden ist. Eine geplante Aktion, etwa mit einem Bolzenschneider, schließt er aus und geht eher davon aus, dass es sich um eine spontane, blöde Aktion handelte. Auch deshalb haben die Betreiber keine Anzeige erstatt. Zudem lägen "keinerlei sachdienliche Hinweise" vor, so Müller abschließend.

Gefahr für die Besucher habe nicht bestanden, "deshalb wurde auch der Betrieb nicht eingestellt. Wir haben den Schaden direkt durch die damals eingesetzte Baufirma begutachten lassen." Diese Baufirma aus Österreich übernehme auch die jährlich vorgeschriebenen Überprüfungen der Brücke.