Völlig zerstört wird diese Sitzbank. Foto: Gemeinde

Mutwillig umgeknickte Bäumchen, völlig zerstörte Sitzbänke und herausgerissene Zaunpfosten: Eine Spur der Verwüstung zeigt sich auf einem Teilstück des Lauterbacher Panoramawanderwegs. Die Gemeinde hat Anzeige erstattet.

Lauterbach - Kein schönes Bild ergibt sich auf dem Panoramaweg von der Spitzkehre Rainlebühl/Breitmatte in Richtung Wittum. Auf etwa einem Kilometer haben bislang Unbekannte offenbar alles zerstört, was nicht niet- und nagelfest ist. Es wurden Schachtdeckel aus der Verankerung gehoben, kleine Bäume und Sträucher abgeknickt, Wegweiser aus dem Boden gerissen und mehrere Sitzbänke beschädigt. Oberhalb des Rathauses landete ein Bänkle in den Hecken, ein weiteres wurde komplett zusammengetreten. Die Betonfüße einer Sitzgelegenheit schmissen die Täter mitten in die Wiese oberhalb des Friedhofs. Und auch vor einem Zaun machte(n) der oder die Täter nicht Halt: Sie rissen Pfosten aus der Erde und zerstörten ein Tor.

Anzeige wegen Sachbeschädigung

Die Gemeinde hat nun Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei erstattet. Die erste Schadensmeldung aus der Bevölkerung ging am Mittwoch, 29. Dezember, im Rathaus ein. In den Folgetagen meldeten sich weitere Anwohner wegen weiterer Vandalismus-Schäden. "Wir wissen daher nicht genau, ob die Schäden alle am gleichen Tag entstanden sind. Es ist aber naheliegend", erklärte Bürgermeister Norbert Swoboda auf Nachfrage unserer Redaktion.

Er spricht angesichts der brachialen Zerstörungswut von "wildem Vandalismus" und einer "Spur der Zerstörung", die die Verursacher hinterlassen hätten. Der Bauhof der Gemeinde werde sich um die Beseitigung der Schäden kümmern. Für die zerstörten Sitzbänke soll es Ersatz geben, stellte Swoboda in Aussicht.

Schaden im vierstelligen Bereich

Die Schadenshöhe kann Swoboda noch nicht beziffern. Wenn die Arbeitsleistung der Bauhofmitarbeiter mit eingerechnet werde, komme da "aber sicherlich ein kleinerer vierstelliger Betrag" zusammen, meint er.

"Wir sind lange von solchen Vorfällen verschont geblieben", schildert Swoboda auf Nachfrage. Zwar habe es auch in Lauterbach in der Vergangenheit immer mal wieder kleinere Vandalismus-Vorfälle gegeben. Aber eben nicht in diesem Ausmaß wie jetzt, wo "wild randaliert" wurde.

Hoffen auf Hinweise

Corona-Frust, privater Stress oder pure Langeweile – über die Hintergründe zu den Zerstörungen entlang des Wanderwegs lässt sich derzeit nur spekulieren. Auch zu den Verursachern ist bislang nichts bekannt. "Wir tappen völlig im Dunkeln", erklärt Swoboda – und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Sie können beim Rathaus, Telefon 07422/9 49 70, oder bei der Polizei Schramberg, Telefon 07422/2 70 10, gemeldet werden.

Polizei nimmt Ermittlungen auf

Die Polizei schätzt die Chancen, den oder die Verursacher zu ermitteln, in einem Ort wie Lauterbach auf "50:50", erklärt Pressesprecher Uwe Vincon vom Präsidium in Konstanz auf Nachfrage. Angesichts der Schäden geht er eher von mehreren Tätern aus. Die Beamten gehen in einem solchen Fall folgendermaßen vor: Sie nehmen die Anzeige auf und schauen vor Ort nach Hinweisen. Dass jetzt noch verwertbare DNA – etwa auf Zigarettenstummeln oder durch Fingerabdrücke – zu finden ist, bezweifelt Vincon. Es komme aber immer wieder vor, dass Täter bei solchen Vandalismusvorfällen etwa ihr Handy oder den Geldbeutel verlieren oder die Polizei entlang des Wegs den Stofffetzen eines Kleidungsstücks findet, das bei der Tat beschädigt wurde. "Das hat es alles schon gegeben", weiß Vincon.

Außerdem schaut die Polizei, ob im potenziellen Tatzeitraum Hinweise bei den Beamten eingegangen sind, die jetzt von Relevanz sind. "Etwa, dass jemand ein verdächtiges Auto gemeldet hat", erklärt der Pressesprecher. Auch Polizeikontrollen oder Vorkommnisse in Nachbarkreisen würden auf einen möglichen Zusammenhang geprüft. Ermittlungsansätze, so erklärt Uwe Vincon, seien also vorhanden. Es wird sich zeigen, ob sie zum Erfolg führen.