Immer wieder kommt es in Bad Herrenalb zu Schmierereien – nun gibt das Polizeipräsidium erstmals einen Ermittlungsstand bekannt. Auch am Wochenende waren die Täter wohl wieder unterwegs.
Symbole, Zahlen und Graffiti – wenn es nachts in Herrenalb dunkel wird, greifen unbekannte Täter zu ihren Sprühdosen – Zum Leidwesen vieler Bewohner. Auf Nachfrage unserer Redaktion hat die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Pforzheim einen aktuellen Ermittlungsstand mitgeteilt.
Ein Zeuge meldete der Polizei, dass in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar an der Fassade des Pfarrhauses in Bad Herrenalb verschiedene Graffiti angebracht wurden. Der entstandene Sachschaden belief sich auf etwa 1000 Euro. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Täter.
Noch keine Verdächtigen
Wenige Wochen später, in der Nacht vom 2. auf den 3. März, meldete ein weiterer Zeuge, dass erneut Graffiti an der Wand im Klosterviertel und an einem Auto angebracht wurden. Diesmal wurde ein Hakenkreuz auf die Wand gesprüht, wobei die Enden in entgegengesetzte Richtungen zeigten. Auch hier gibt es keine Verdächtigen, weshalb die Anzeige gegen Unbekannt aufgenommen wurde. Angaben zum Sachschaden an der Wand und dem Wagen liegen derzeit noch nicht vor.
Nach Rücksprache mit dem Polizeiposten Bad Herrenalb gab es keine weiteren ähnlichen oder verdächtigen Vorfälle. Pfarrer Robert Mađarić Beer von der evangelischen Verbundkirchengemeinde Bad Herrenalb und Bernbach zeigt sich zutiefst erschüttert: „Leider setzt sich die Serie des Vandalismus im Klosterviertel fort. Dies hat bereits eine traurige Geschichte.“ Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass Nazi-Symbole, darunter ein falsch gedrehtes Hakenkreuz und die Zahl 88, in der Nähe eines Spielplatzes, des Tafelladens und der Kirche angebracht wurden.
Zeichen von Gemeinschaft zerstört
Erschütternd war auch die Beschädigung des Jugendbusses, einem Gemeinschaftsprojekt der Stadt, der Verbundkirchengemeinde Bad Herrenalb und Bernbach sowie der Verbundkirchengemeinde Dobel-Neusatz-Rotensol. Dieses Projekt wurde durch zahlreiche Spenden von Bürgern, Vereinen und Unternehmen ermöglicht. „Dass ausgerechnet dieses Zeichen von Gemeinschaft und Engagement Ziel solcher Schmierereien wird, ist tief traurig“, so Pfarrer Mađarić Beer.
Auch Anwohner sind entsetzt. Alexander Friesen, der in unmittelbarer Nähe wohnt, berichtete, dass zusätzlich ein Privatfahrzeug betroffen war. „Dieser Wagen steht normalerweise nicht hier – trotzdem wurde er Ziel dieser Tat. So etwas tut man einfach nicht.“
Wie es scheint, geht die Serie weiter: Am vergangenen Wochenende sind im Klosterviertel weitere Schmierereien aufgetaucht.