Die Scheibe des neuen Fahrstuhls am Calwer ZOB wurde beschädigt – obwohl der Bereich nicht mal zugänglich war. Foto: Klormann

Drei Fahrstühle sollen künftig Bahnfahrgäste am ZOB in Calw nach oben befördern. Momentan fährt jedoch nur einer davon – und der wurde nun auch noch durch Vandalismus beschädigt.

Seit langem schon thront der „neue“ Turm am Calwer ZOB über der Innenstadt. Anfang April 2023 hatte der Bau begonnen, bei dem selbiger um elf Meter erhöht wurde, um dereinst Fahrgästen den Zugang zu den Gleisen der Hermann-Hesse-Bahn zu ermöglichen.

 

Am Wochenende des Bahnhofsfestes war dieser Aufbau auf den bereits zuvor bestehenden, kleineren Turm nun erstmals offiziell begehbar gewesen – einschließlich der Aussichtsplattform auf Höhe der höchsten Ebene, die auch „Calwer Balkon“ genannt wird.

Erst im Januar in Betrieb genommen

Der Ausblick, der sich von dort bietet, kann sich sehen lassen. Weniger erfreulich mutete hingegen der Anblick einer bereits zersplitterten Scheibe des neuen, dritten Fahrstuhls in der obersten Ebene an.

Dieser neue Expressaufzug verläuft in einem bereits früher vorhandenen Schacht, der ursprünglich als Gepäckaufzug gedacht war.

Im Januar dieses Jahres wurde er in Betrieb genommen und ist deutlich schneller, als die beiden bereits zuvor bestehenden Fahrstühle es waren. In gerade einmal zehn Sekunden erreicht er den Bahnsteig der Kulturbahn und fährt mit einer Geschwindigkeit bis zu 7,2 Kilometern pro Stunde und zwei Metern pro Sekunden.

Zum Vergleich: Die alten Aufzüge, die noch aus dem Jahr 1985 stammten und 2008 erneuert wurden, erreichten lediglich Geschwindigkeiten von 0,63 Kilometern pro Stunde.

Ab Ende des Jahres soll der Expressaufzug schließlich auch die obere Etage zur Hesse-Bahn erschließen. Bislang tut er das nicht. Beschädigt wurde er dort oben trotzdem schon.

Wie Tim Strobel, Leiter der Stabstelle Strategie und Projekte, auf Anfrage unserer Redaktion berichtet, sei der Schaden bereits bekannt. Und durch Vandalismus entstanden – „vermutlich durch geworfene Gegenstände, wahrscheinlich Steine“, erklärt Strobel.

Mindestens 800 Euro Schaden

Wann genau es dazu gekommen sei, könne nicht eingegrenzt werden. Sicher sei jedoch, dass der Schaden bereits vor dem Bahnhofsfest entstanden sein müsse.

„Er beläuft sich erfahrungsgemäß auf mindestens 800 Euro, erste Angebote deuten jedoch eher auf eine vierstellige Summe hin“, führt der Leiter der Stabstelle aus. „Entsprechend wird durch die Stadtwerke Anzeige erstattet.“

Der obere Teil des Turms sei indes nur im Rahmen des Bahnhofsfestes für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. „Eine dauerhafte Öffnung erfolgt nach Abschluss aller Arbeiten. Die ausführende Firma ist natürlich dazu angehalten, eine entsprechende Sperrung vorzunehmen“, ergänzt Strobel. Und: „Künftig wird der Bereich durch Überwachungskameras eingesehen.“

Mitte/Ende Juni fertig

Die beiden anderen, bereits früher bestehenden Fahrstühle sind übrigens bereits seit Anfang Februar außer Betrieb. In der Kalenderwoche sieben wurde nach Angaben des Stabstellenleiters mit der Demontage dieser alten Aufzüge begonnen.

Mittlerweile seien bereits die neuen Modelle eingebaut. Moderne Seilaufzüge, die dann immerhin mit einer Geschwindigkeit von einem Kilometern pro Stunde unterwegs sind statt wie bisher mit 0,63 Kilometern pro Stunde.

Jetzt erfolge noch die Montage der Türeinfassungen. „Anschließend müssen die Aufzüge eingefahren und eingestellt werden, bevor sie vom TÜV abgenommen werden können“, erklärt Strobel. Derzeit sei damit zu rechnen, dass die Fahrstühle bis Mitte/Ende Juni in Betrieb genommen werden können.