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Jedes vierte Kind, das im ersten Quartal 2010 hier zur Welt kam, wurde zeitweise vom Vater betreut.

Wiesbaden/Stuttgart - Bei Vätern wächst die Bereitschaft, sich um die Sprösslinge zu kümmern und dafür vorübergehend aus dem Beruf auszusteigen - dies allerdings nur für kurze Zeit. Für Kinder, die im ersten Quartal 2010 geboren wurden, haben bundesweit mehr als 38.000 Väter Elterngeld in Anspruch genommen, 7,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Fast 153.000 Mütter bezogen Elterngeld, 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Im Ländervergleich liegen Baden-Württembergs Väter im oberen Mittelfeld: Etwa jedes vierte Kind (25,3 Prozent), das in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres im Südwesten zur Welt kam, ist zeitweise von seinem Vater betreut worden, der dafür Elterngeld bekam. Der bundesweite Schnitt liegt bei 24,4 Prozent. Deutlich vor Baden-Württemberg liegen etwa Sachsen (32 Prozent), Bayern (31,7 Prozent) und Berlin (30,3 Prozent).

Fast jeder dritte Vater bundesweit bezog das Elterngeld unmittelbar nach der Geburt. Durchschnittlich nahmen Väter 3,4 Monate lang Elterngeld in Anspruch, Mütter ein knappes Jahr. Und Väter sind teurer: Sie erhielten nach der Statistik im ersten Bezugsmonat bundesweit durchschnittlich 1182 Euro Elterngeld, das ist über ein Drittel mehr als die vor der Geburt erwerbstätigen Mütter. Deren Elterngeld betrug im Schnitt 868 Euro monatlich. In der Regel liegt das Elterngeld bei 67 Prozent des letzten Netto-Einkommens, höchstens aber bei 1800 Euro und mindestens bei 300 Euro.