Im Finale wurden Klinsmanns Nerven mächtig strapaziert
Im Gold-Cup-Finale wurden Klinsmanns Nerven mächtig strapaziert. Wegen seines Ausrasters im Semifinale gegen Honduras war er von der Bank auf die Tribüne verbannt worden. Nachdem ein Handspiel Panamas nicht mit einem Elfmeter für die US-Boys geahndet wurde, klatschte Klinsmann mit der flachen Hand auf die Scheibe und schimpfte in seiner Luxus-Loge wie ein Rohrspatz. Hilflos musste er auch mitansehen, wie Stuart Holden von den Bolton Wanderers mit einer Knieverletzung schon Mitte der ersten Halbzeit vom Platz musste. „Es sieht nicht gut aus“, meinte Klinsmann, „es tut uns sehr, sehr leid für ihn“.
Dann aber die Erlösung. Und was für eine! 42 Sekunden nach seiner Einwechslung schob England-Legionär Brek Shea den Ball aus kürzester Distanz zum 1:0 für die Amerikaner über die Linie. „Es ist egal, wer heute getroffen hat: Wir haben gewonnen“, gab sich der Matchwinner recht bescheiden. Dennoch sorgte er mit seinem Treffer nicht nur für den insgesamt fünften Gold-Cup-Titel der US-Boys nach 1991, 2002, 2005 und 2007. Klinsmanns Mannschaft um den ehemaligen Bundesliga-Profi Landon Donovan - den wertvollsten Spieler des Turniers - baute mit dem elften Sieg nacheinander auch ihre Rekordserie weiter aus.
„Ein Tor, aber viel zu feiern für die USA im Gold-Cup-Finale“, schrieb die „New York Times“; gegen den Sieger des Gold Cups in zwei Jahren ermitteln die USA zum Beispiel den Teilnehmer für den Confed Cup 2017 in Russland.
Ganz nebenbei dürfte sich der Erfolg auch psychologisch niederschlagen. Im September geht für die US-Mannschaft die WM-Qualifikation weiter. Derzeit führt das Team mit 13 Punkten aus sechs Spielen die Nord- und Mittelamerikagruppe vor Costa Rica (11) an und am 6. September kommt es in San Jose zum möglicherweise vorentscheidenden Duell. „Wir haben gesagt, dass wir einen Weg starten wollen, der uns hoffentlich 2014 nach Brasilien führt“, betonte Klinsmann.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.