Novak Djokovic zwingt Andy Murray nieder. Foto: EPA

Bis weit nach Mitternacht Ortszeit kämpften Novak Djokovic und Andy Murray im US Open-Viertelfinale. Die Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium bekamen das bislang spektakulärste Match des Turniers zu sehen. Ein Japaner schrieb Tennis-Geschichte für sein Land.

Bis weit nach Mitternacht Ortszeit kämpften Novak Djokovic und Andy Murray im US Open-Viertelfinale. Die Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium bekamen das bislang spektakulärste Match des Turniers zu sehen. Ein Japaner schrieb Tennis-Geschichte für sein Land.

New York - Novak Djokovic hat das Duell mit Andy Murray für sich entschieden und zum achten Mal nacheinander das Halbfinale der US Open erreicht. Der 27 Jahre alte Weltranglisten-Erste aus Serbien setzte sich am Mittwoch (Ortszeit) gegen den eine Woche älteren Tennisprofi aus Schottland mit 7:6 (7:1), 6:7 (1:7), 6:2, 6:4 durch.

„Ich bin sehr froh, hier wieder im Halbfinale zu stehen“, sagte Djokovic nach seinem 13. Sieg im 21. Duell mit dem Olympiasieger. „Ich wusste, dass es schwer werden würde. Ich bin froh, dass ich am Ende durchgekommen bin.“ Nach seinem 50. Sieg in New York trifft der Schützling von Trainer Boris Becker jetzt auf Kei Nishikori.

Der 24-Jährige gewann gegen Australian-Open-Sieger Stan Wawrinka aus der Schweiz 3:6, 7:5, 7:6 (9:7), 6:7 (5:7), 6:4 und steht als erster Japaner in der Geschichte des Profitennis im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. „Er ist ein sehr talentierter Spieler. Aber ich möchte jetzt lieber schlafen gehen als darüber zu sprechen“, sagte Djokovic nach dem Ende der Viertelfinal-Partie um 1.16 Uhr.

Im zweiten Match der Night Session boten die beiden Kumpels Djokovic und Murray den Zuschauern im vollbesetzten Arthur-Ashe-Stadium ein Spektakel auf höchstem Niveau. 73 Minuten dauerte der erste Satz, eine Stunde der zweite. Paradox dabei: So eng es in den beiden Durchgängen zuging, so eindeutig fiel die Entscheidung im Tiebreak aus. Angespannt verfolgten Djokovic-Coach Becker und Murray-Trainerin Amélie Mauresmo das spannungsgeladene Duell auf dem Platz.

Serena Williams im Halbfinale

Immer wieder mussten beide Spieler ihre Aufschlagbewegungen unterbrechen, weil Zuschauer dazwischenbrüllten. Bei Murray schwanden nach und nach die Kräfte, im vierten Durchgang ließ sich der US-Open-Champion von 2012 am Rücken behandeln. Der siebenmalige Grand-Slam-Turniersieger Djokovic nutzte die Schwächen aus und verwandelte nach 3:32 Stunden seinen ersten Matchball.

Bei den Damen zog Titelverteidigerin Serena Williams ohne Satzverlust in die Vorschlussrunde ein. Die Weltranglisten-Erste aus den USA gewann gegen die Italienerin Flavia Pennetta nach einem 0:3-Rückstand im ersten Satz noch souverän 6:3, 6:2. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft Williams am Freitag auf die russische Linkshänderin Jekaterina Makarowa. Im zweiten Semifinale stehen sich die Chinesin Peng Shuai und Caroline Wozniacki aus Dänemark gegenüber.

„Ich war ein bisschen müde, aber ich liebe es, fünf Sätze zu spielen“, sagte Nishikori, der nach einer Fußverletzung erst wenige Tage vor Turnierbeginn wieder mit dem Tennistraining begonnen hatte und schon zwei Tage zuvor ein Fünf-Satz-Match für sich entschied.

Bis 2.26 Uhr stand er am frühen Dienstagmorgen auf dem Platz, kämpfte den an Nummer fünf gesetzten Kanadier Milos Raonic 4:6, 7:6 (7:4), 6:7 (6:8), 7:5, 6:4 nieder und egalisierte den US-Open-Rekord der spätesten Matches aus den Jahren 1993 (Wilander/Pernfors) und 2012 (Kohlschreiber/Isner). In der Historie der Amerikanischen Meisterschaften vor der sogenannten Open Era stand mit Ichiya Kumagae zuletzt im Jahr 1918 ein Japaner unter den besten Vier.