Der US-Konzern Tenneco, zu dem auch das Blumberger Ventilwerk in Zollhaus gehört, hat bald einen neuen Eigentümer: Das Unternehmen Apollo Global Management übernimmt Tenneco. Was das für die Belegschaft bedeutet, ist noch unklar.
Blumberg – An der Börse ist man sich einig geworden – für 7,1 Milliarden US-Dollar: Tenneco gehört bald zum Portfolio des Unternehmens Apollo Global Management. Der neue Besitzer ist ein amerikanisches Investment- und Beteiligungsunternehmen, das zu den größten seiner Art weltweit gerechnet wird.
Werk in Zollhaus gehörte ab Februar 2015 zu Federal Mogul Valvetrain
Auf großer Ebene tut sich etwas. Blumberg wird es vorerst nur auf dem Papier betreffen. Fest steht: Mit dem Wechsel geht Blumbergs größter Arbeitgeber mit seinen 800 Mitarbeitern in andere Hände über. Das Ventilwerk im Blumberger Stadtteil Zollhaus gehörte ab Februar 2015 zu Federal Mogul Valvetrain und wurde schließlich vom Konzern Tenneco übernommen. Bald hat es wieder einen neuen Eigentümer.
Über den Prozess informiert der Konzern mittels Pressemitteilung. Was das konkret für den Standort Blumberg bedeutet? "Dazu kann aktuell nichts gesagt werden", erklärt Tenneco-Kommunikationsmanager Stefan Zech. Nach Abschluss der Transaktion werden die Tenneco-Aktienanteile nicht weiter an der New Yorker Börse zur Verfügung stehen. Tenneco wird zu einem Privat-Unternehmen, soll aber laut Mitteilung weiter unter dem bekannten Namen und der Marke arbeiten.
Aktienkurs ging um 85 Prozent zurück
Für Tenneco ist der Verkauf Abschluss einer äußerst turbulenten Phase. Die Corona-Pandemie und Probleme in der Automobilindustrie hatten für einen horrenden Absturz des Aktienkurses des Unternehmens gesorgt. Der Kurs ging in dieser Zeit um 85 Prozent zurück. "Im Laufe der vergangenen Jahre hat Tenneco sein Geschäft transformiert, um in der heutigen wirtschaftlichen Umgebung Erfolg zu haben", sagt Brian Kesseler, CEO von Tenneco.
Transaktion als wichtigen Meilenstein
Die Transaktion markiere einen wichtigen Meilenstein und soll dem Unternehmen eine neue Plattform zur Verfügung stellen, von der aus die globale Strategie fortgeführt werden könne. Mit Apollo habe man einen Partner, der die Stärke des Tenneco-Produktportfolios erkenne. "Diese Partnerschaft wird uns erlauben, weiter in verschiedene Segmente und den globalen Fußabdruck von Tenneco zu investieren – und zu wachsen", so Kesseler weiter. Die Transaktion wurde einstimmig vom Tenneco-Vorstand genehmigt. Sie soll in der zweiten Jahreshälfte abgewickelt werden. Dazu zähle auch die Zustimmung der Tenneco-Anteilseigner.
Tenneco rangiert auf Platz 15 der Automobil-News-Liste der 100 weltweit führenden Zulieferer mit einem geschätzten weltweiten Umsatz von 12,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020.
Info: Der Inhaber
Apollo Global Management hat seinen Sitz in New York und wurde 1990 von Leon Black gegründet. Das amerikanische Beteiligungs-Unternehmen investiert in verschiedenen Branchen, um sein Geld zu verdienen. Dazu zählen etwa Kredite – Apollo hält etwa Anteile an der Oldenburgischen Landesbank – aber auch Schuldenübernahmen und Umstrukturierungen, außerdem Immobilien und Baufinanzierungen. Apollo besitzt auch Anteile am amerikanischen Internet-Dienstleister AOL. Im März 2021 wurde die Unternehmensleitung von Marc Rowan übernommen