FBI-Einsatz Quelle: Unbekannt

Fast wie zu Zeiten des Kalten Krieges: US-Ermittler haben ein Netz von Agenten ausgehoben, die für Russland spioniert haben sollen

Washington - Fast wie zu Zeiten des Kalten Krieges: US-Ermittler haben ein Netz von Agenten ausgehoben, die für Russland spioniert haben sollen. Insgesamt seien zehn Verdächtige in verschiedenen Städten im Nordosten der USA festgenommen worden, teilte das US-Justizministerium am Montag mit.

Gegen alle sei Anklage wegen des Verdachts der Agententätigkeit erhoben worden, acht von ihnen werde überdies Geldwäsche vorgeworfen. Die Männer und Frauen sollen teils seit den 90er Jahren Informanten rekrutiert und Informationen für Russland gesammelt haben. Daten seien über ein geheimes elektronisches Netz von Laptop zu Laptop weitergegeben worden. Das Ministerium machte aber keine Angaben dazu, was genau sie ausspioniert haben sollen. Die Missionen der meisten Verdächtigen seien langfristig angelegt und extrem verdeckt gewesen.

Den Verhaftungen waren laut Ministerium jahrelange Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI vorausgegangen. US-Agenten hätten sich unter anderem als russische Regierungsbeamte getarnt und mit den Verdächtigten getroffen. Die Fahnder schlugen am Wochenende in den US-Staaten New Jersey, New York, Massachusetts und Virginia zu.

Neben den zehn Festgenommenen sei ein weiterer Verdächtiger angeklagt, der zunächst noch auf der Flucht sei. Agententätigkeit für eine fremde Regierung wird den Angaben zufolge in den USA mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet, Geldwäsche hingegen mit bis zu 20.

Erst am Donnerstag waren im Weißen Haus US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Dmitri Medwedew zusammengetroffen. Dabei vereinbarten sie eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie eine stärkere Kooperation der Geheimdienste sowie im Kampf gegen den Terror. Obama hatte den Kremlchef dabei als "Freund und Partner" bezeichnet. Medwedew sei "solide und verlässlich".

(dpa)