In erster Instanz erhielt Park zunächst eine Haftstrafe von 24 Jahren, die im August 2018 um ein Jahr erhöht wurde. Die Vorwürfe wies Park zurück, der Hauptverhandlung war sie schon seit Oktober 2017 ferngeblieben.
In einem getrennten Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt wurde das ehemalige Staatsoberhaupt zudem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sie soll illegal hohe Summen vom Geheimdienst angenommen haben. Beide Verfahren wurden in der Neuverhandlung im vergangenen Jahr zusammengezogen. Das Oberste Gericht in Seoul hatte zuvor im August 2019 wegen Verfahrensfehlern den Fall zurückgewiesen. Park blieb jedoch weiter in Haft und konnte das Gefängnis seitdem nur zur medizinischen Behandlung in einem Krankenhaus verlassen.
Insgesamt summieren sich jetzt die Strafen für Park auf 22 Jahre. Wegen Verstoßes gegen die Wahlgesetze war gegen sie eine weitere Freiheitsstrafe von zwei Jahren verhängt worden.
Die Südkoreaner hatten die Tochter des früheren Militärdiktators Park Chung Hee Ende 2012 als erste Frau ins Präsidentenamt des Landes gewählt. Parks Nachfolger im Präsidentenamt ist der sozialliberale Moon Jae In.
Auch Parks Amtsvorgänger Lee Myung Bak (2008 bis 2013) sitzt wegen Korruption eine langjährige Gefängnisstrafe ab. Im vergangenen Oktober hatte das Oberste Gericht eine Haftstrafe von 17 Jahren bestätigt. Zuletzt wurde aus der regierenden Demokratischen Partei die Möglichkeit einer Begnadigung für beide Ex-Staatsoberhäupter ins Spiel gebracht. Moon hatte sich bisher nicht öffentlich dazu geäußert. Eine Begnadigung der beiden ist in der Bevölkerung umstritten.
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