Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit gelten als erwiesene Auswirkungen der Zeitumstellung auf den menschlichen Organismus. Gut, unter Letzterer leide ich nicht, ansonsten aber setzt mir die fehlende Stunde dieses Jahr mehr zu, als ich es bislang gewohnt war. Da helfen nur unkonventionelle Maßnahmen.
Die Diskussion ob der Sinnhaftigkeit, uns im Winter eine Stunde zu schenken und – noch viel mehr – uns im Sommer eine zu stehlen, ist so alt wie die Zeitumstellung selbst. 1980 wurde sie eingeführt, damit der Tag länger hell ist und wir dadurch weniger Energie verbrauchen. Was ein theoretisches Gedankenspiel blieb, weil die Stromersparnis durch späteres Lichteinschalten vom längeren Heizen im Frühjahr und Herbst aufgefressen wird.
Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Denn ich bin absoluter Sonnenfan und deshalb froh um jede Minute mehr mit dem „Planeten“ am Himmel. Im Falle der Abschaffung der Zeitumstellung plädierte ich daher ganz klar für die Sommerzeit als Dauerlösung.
Indes, seit Ende März an der Uhr gedreht wurde, scheint mein Biorhythmus völlig durcheinander. Seitdem heißt es: aufwachen vor 5 Uhr, einschlafen kurz nach 21 Uhr. Das ist nicht normal, zumal für einen Redakteur, der eher spät als früh in den Tag startet, weil Wichtiges nicht selten hintenraus geschieht.
Was also tun, um im Job wieder 100 Prozent geben zu können? Meine Lösung: Urlaub. Und zwar an einem Ort, an dem ich die „geklaute“ Stunde wieder zurückbekomme – und trotzdem ordentlich Sonne tanken kann. Dafür geht’s nächste Woche eine Zeitzone weiter westlich, auf eine schöne Insel im Atlantik.
Jetzt bitte kein Neid oder gar Missgunst, sondern pure Mitfreude (ja, das Wort gibt es, steht im Duden). Denn im Endeffekt haben wir doch alle etwas davon: Ich kuriere meinen Mini-Jetlag aus, um danach wieder mit voller Kraft Zeitung zu machen.
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende – und frohe Ostern. Ich bin dann mal weg, freue mich aber schon jetzt wiederzukommen.