Auch der große Baum auf dem Marktplatz wird zunächst von den Lichterketten befreit. Foto: Moser

Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr in vollem Gange – und den St. Georgener Christbäumen geht es an den Kragen. Doch was passiert eigentlich mit den aussortierten Tannen? Die bekommen in der Bergstadt gewissermaßen ein zweites Leben. Und ein leckeres noch dazu.

St. Georgen - Seit Montag sind Mitarbeiter des Bauhofs in St. Georgen im Einsatz, um die Tannenbäume in der Stadt von ihrem weihnachtlichen Schmuck zu befreien. Die Lichterketten werden abgehängt und eingemottet, bis sie vor dem kommenden Weihnachtsfest wieder hervorgeholt werden. Und wenn die Zweige der Tannen erst lichterkettenlos sind, geht es einigen der Bäume an den Kragen – denen nämlich, die im November für den Weihnachtsschmuck geschlagen wurden. Sie müssen ihren Platz nun wieder räumen, werden umgesägt und abtransportiert. Doch wohin eigentlich?

Christbäume gehen an Metzgereien

Nicht etwa zum Recyclinghof, wie man vermuten könnte. "Die Bäume gehen an die hiesigen Metzgereien", berichtet Bauhofleiter Hanspeter Boye im Gespräch mit unserer Redaktion. Unter anderem wird auch die Metzgerei Rieckmann vom Bauhof mit ausgedienten Christbäumen versorgt – eine Praxis, die laut Metzgerei-Inhaber Hans Peter Rieckmann mittlerweile schon Tradition hat. "Das ist eigentlich jedes Jahr so."

Und wofür benutzen die Metzgereien die Bäume? "Das sind Weißtannen", weiß Rieckmann zu berichten. Verwendet werden sie, um Schwarzwälder Schinken zu räuchern. Die Tannen erfreuen also nicht nur um die Weihnachtszeit das Auge, sondern danach auch noch den Gaumen. "Das ist richtiges Upcycling", findet Rieckmann. Den kompletten Jahresbedarf an Tannenzweigen kann die Lieferung der Stadt bei der Metzgerei aber nicht decken. Ein bisschen Nachschub, berichtet Rieckmann, werde dann im Laufe des Jahres noch gebraucht.

Schnee erschwert die Arbeit des Bauhofs

Während es für die ehemaligen Christbäume noch weiter geht, ist für die Bauhof-Mitarbeiter nun das Ende der Arbeit mit der Weihnachtsdekoration in Sicht. "Theoretisch werden wir heute fertig", sagt Bauhofleiter Boye am Dienstag. "Mit dem Wetter könnte es aber schwierig werden." Immerhin wurden die Bäume in den vergangenen Tagen – nachdem von weißer Weihnacht jede Spur gefehlt hatte – dann doch noch eingeschneit. Das erschwere die Abbau-Arbeiten.