Die Drehleiter der Feuerwehr Calw kam beim Eindecken beschädigter Dächer in Möttlingen zum Einsatz. Foto: T. Bäuerle

Das Unwetter am vergangenen Freitag verlangte den Einsatzkräften alles ab. Ein Wehrmann wurde gar verletzt, ebenso ein Kind. Die weitere Bilanz der Feuerwehr im Kreis Calw: Mehr als 50 Einsatzorte galt es zu bewältigen.

Am Freitagnachmittag überzog ein Unwetter den Landkreis Calw und forderte die Feuerwehren hauptsächlich in Calw, Althengstett und Bad Liebenzell, aber auch in Ostelsheim und Neuweiler.

Bis in die Abendstunden absolvierten sie mehr als 50 Einsatz-Stellen, die durch Starkregen mit großem Hagel und Sturmböen entstanden waren. Mancherorts erweckte das Szenario den Anschein eines Wintereinbruchs.

„Rückstauprobleme bestimmten das Einsatzgeschehen, da die Wasserabflüsse verstopft waren und das Wasser in Gebäude eindrang, auch im Landratsamt oder Straßen überflutete“, fasste der diensthabende, stellvertretende Kreisbrandmeister Volker Renz zusammen.

Calw: Erst der Brand, dann das Unwetter

Nicht viel Zeit blieb den Calwer Feuerwehrleuten, ihren Schock vom Einsatz am späten Vormittag zu verdauen, der sie zu einem Brand im eigenen Feuerwehrmagazin alarmierte. „Es handelte sich um einen Elektrobrand in einer Lampe, der das komplette Treppenhaus verrauchte“, berichtete Stadtbrandmeister Marcus Frank.

Bereits um 14:05 Uhr erreichte die Feuerwehr Calw der erste Unwetter-Alarm. Mit Ausnahme der Abteilung Holzbronn wurden alle Feuerwehrabteilungen in den folgenden Stunden zu 24 Einsätzen gerufen, weil Keller und Untergeschosse voll Wasser liefen, Bäume umfielen und Straßen blockierten oder auf einen fahrenden PKW stürzten und Straßen überflutet waren. Darüber hinaus überschlug sich ein Fahrzeug bei dem Unwetter. „Bei unserem Eintreffen konnten wir keine verletzten Personen feststellen“, zeigte sich der Stadtbrandmeister erleichtert, zumal ein Feuerwehrmann bei der Anfahrt auf dem Fahrrad zum Gerätehaus verletzt wurde und ins Krankenhaus musste.

Hagelschlag in Bad Liebenzell

Außerdem rückte die Calwer Feuerwehr mit ihrer Drehleiter zur Überlandhilfe nach Möttlingen aus. In dem Bad Liebenzeller Stadtteil konzentrierte sich das Unwetterereignis vor allem durch vom Hagel zerschlagene Ziegel auf Dächern von vier Häusern, aber auch abgeknickte Bäume und Keller, die unter Wasser standen. „Da uns für die späteren Stunden das nächste Unwetter angekündigt war, galt es, diese zügig wieder zu verschließen“, konstatierten Bad Liebenzells Kommandant Thomas Bäuerle und Kollege Frank.

Bearbeitung eines Schachts, damit das Wasser wieder abfließen kann. Foto: T. Bäuerle

Von der Überflutung wegen blockierter Abflüsse war zudem der Dorfplatz in Möttlingen betroffen. Insgesamt waren 25 Einsatzkräfte der Abteilungen Möttlingen und Unterhaugstett im Einsatz.

15 Einsatzorte in Althengstett

Keller auspumpen, umgestürzte Bäume beseitigen und Schächte an Straßen vom Hagel zu befreien, hielt in Althengstett die Feuerwehrleute an mehr als 15 Einsatzstellen den ganzen Nachmittag in Atem.

Verletztes Kind in Ostelsheim

Ein größerer Baum stürzte an der Ortsdurchfahrt von Ostelsheim um und verletzte ein Kind im Grundschulalter auf dem Gehweg, das der Rettungsdienst ins Krankenhaus brachte.

Auf dem Radweg zwischen Ostelsheim und Althengstett wurden mehrere umgestürzte Bäume zerkleinert und beiseite geräumt. Da sich in den Baumkronen noch mehrere lose Äste befanden, wurde der Radweg vorsorglich abgesperrt.