Das Unwetter, das sich in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli vor allem mit starken Sturmböen über dem Raum Haigerloch ausgetobt hat, ist noch nicht abgehakt – auch in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Ferien wurde darüber gesprochen.
Thomas Bieger, Ortsvorsteher des sturmgebeutelten Teilortes Hart, wollte von der Stadtverwaltung zum Ende der Sitzung wissen, wie es denn mit Schäden an städtischen Gebäude und auch im Stadtwald aussieht.
Was die Gebäude angeht, so hielten sich laut Bauamtsleiter Hans-Martin Schluck die Schäden wohl in Grenzen, hauptsächlich hat der Sturm Bäume umgeschmissen, größere Äste abgebrochen oder Grünzeug auf die Straßen geweht. Und auch wenn es auf einigen Friedhöfen wie denen in Haigerloch, Hart oder Gruol zunächst ziemlich schlimm ausgesehen hat, so ging bei der Stadt bisher nur eine Schadensmeldung wegen eines Grabsteines auf dem Friedhof in Haigerloch ein.
Auch im Wald „hat es einige Bäume geschmissen“
Was die von Thomas Bieger angesprochenen Schäden in den Wäldern betrifft, so hatte Hans-Martin Schluck keinen allumfassenden Überblick. Vor allem im Ummertal bei Trillfingen und im Stadtwald in Gruol habe es laut dem Bauamtsleiter „einige Bäume geschmissen.“
Die Reparatur des schwer beschädigten Daches der Heiligkreuzkapelle dürfte zudem deutlich kostspieliger werden, als zunächst angenommen. Laut Bürgermeister Heiko Lebherz sei nach einer ersten Aussage durch die Kirchengemeinde mit Kosten von rund einer halben Million Euro.
Der große Seitenast, der von der Linde abgebrochen ist, hat nicht nur das Dach der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kapelle getroffen, sondern es geschafft, den Turmreiter mit der Glocke im Innern der Kapelle zu versenken.
„Solche Sanierungen werden meistens teuer weil da immer Spezialfirmen ran müssen“, meinte dazu Bürgermeister Heiko Lebherz.
Noch offene Schäden der Stadt melden
Worüber er auch ein bisschen betrübt sein dürfte: das Land Baden-Württemberg springt bei der Regulierung dieses Schadensfalls nicht ein, weil die Linde auf städtischem Grund steht. Es wird also ein Fall für den Württembergischen Gemeindeversicherungsverband (WGV), er ist der Versicherer der Kommune.
Auch aus einem anderen Grund ist für den Bürgermeister die Situation in Gruol unerfreulich. Die Stadt, so erklärte er dem Gemeinderat, hätte Bäume wie diese Linde durchaus mit entsprechenden Pflegeschnitte gesichert. Maßnahmen zum Rückschnitt würden aber vom Landratsamt abgelehnt, weil es sich um Naturdenkmäler handelt.
Nach jetzigem Stand der Dinge sind alle Schäden erfasst und der WGV gemeldet worden. Wenn aber noch etwas offen sei, so Lebherz, sollen die Betroffenen mögliche Versicherungsfälle dem städtischen Hauptamt melden.