Mittelfristig könnte ein Hagelflieger auch über Rottweil zu Impfaktionen ansetzen. (Archivbild) Foto: Götz

Die Stadt Rottweil will sich an einer neuen Impfaktion beteiligen. Doch dieses Mal geht es nicht um einen Virus, sondern um Starkregen und Hagel. Geimpft werden sollen Wolken: mit Silberjodid, per Hagelflieger.

Rottweil - Rottweil will im Landkreis mit gutem Beispiel voran gehen und vertieft die Gespräche mit dem Verein zur Hagelabwehr über eine Mitgliedschaft. Die Hoffnung: Weitere Kommunen sowie der Landkreis könnten folgen und diesen Schritt auch tun. Der Verein, bislang auf die Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen sowie die Gemeinden Deißlingen und Wellendingen beschränkt, könnte so seinen Wirkungskreis ausdehnen und mit einem zweiten Hagelflieger auch hier bei entsprechenden Wetterlagen eingreifen.

 

Wechsel der Einstellung bezüglich des Hagelfliegers

Der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss (KSV) folgte am Mittwochabend einstimmig dem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung. Der Appell von Oberbürgermeister Ralf Broß, von der bisherigen Zurückhaltung abzurücken und demonstrativ die Initiative zu ergreifen, schien Wirkung zu zeigen – auch wenn der Glauben an die Wirksamkeit dieser Hagelabwehr bei manchen Stadträten gering blieb. Der Wechsel in der Einstellung zum Hagelflieger indes liegt auch noch in einem ganz anderen Fakt begründet: Die WGV-Versicherung hat ihre Haltung geändert und berücksichtigt in ihren Tarifen fortan den Hagelfliegerschutz positiv.

5000 Euro Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft im Verein ist dem Ausschuss aber bereit auszugeben. Offen bleibt zunächst allerdings, wann die Mitgliedschaft beginnen könnte – von einem Termin für Hagelflüge ganz zu schweigen. Noch ist in der Satzung als Vereinszweck festgeschrieben, dass es um die Hagelabwehr in den Landkreisen Schwarzwald-Baar und Tuttlingen geht. Für eine Erweiterung des Gebiets muss also zunächst die Satzung geändert werden, was frühestens in etwa einem Jahr passieren kann. Und dann ist da auch noch die Notwendigkeit, ein zweites Flugzeug zu organisieren, was sich im Vereinssäckel jährlich mit 140 000 Euro an Kosten niederschlägt. Alleine der Beitritt Rottweils würde dies kaum vertretbar machen.